Bergischer HC Neue Rolle für Quade

Bergischer HC · Nach sechs Jahren in Solingen hat Henning Quade bei der HSG Düsseldorf die Chance ergriffen, wieder mehr Spielpraxis zu bekommen. Nach seinem Wechsel vom Bergischen HC in die Zweite Liga gelang ein Einstand nach Maß.

 Beim Bergischen HC war Henning Quade für sein gute Laune bekannt. Seit anderthalb Wochen verbreitet der Kreisläufer sie bei der HSG Düsseldorf.

Beim Bergischen HC war Henning Quade für sein gute Laune bekannt. Seit anderthalb Wochen verbreitet der Kreisläufer sie bei der HSG Düsseldorf.

Foto: Gregor Eisenhuth

Aus Henning Quade sprudelt es nur so heraus, als er von seinem ersten Spiel für die HSG Düsseldorf erzählt. "Es war ein tolles Gefühl, wieder einmal von Beginn an auf der Platte zu stehen." Jeden seiner sechs Versuche brachte der 23-Jährige im Tor unter, in drei weiteren Aktionen holte der Kreisläufer einen Siebenmeter heraus. So war Henning Quade maßgeblich daran beteiligt, dass der Handball-Zweitligist beim Post SV Schwerin bereits zur Pause mit 17:11 führte und am Ende mit 31:27 zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mitnahm.

In den Wochen zuvor hatte Henning Quade nur nach außen sein Image als Gute-Laune-Typ gepflegt, seine Freude am Handball allerdings war ihm immer mehr verloren gegangen. "Ich wollte nicht die ganze Zeit sitzen", sagt der Kreisläufer, der beim Bergischen HC hinter dem auf konstant hohen Niveau agierenden Hendrik Pekeler kaum noch die Chance bekam, sich in der Ersten Liga zu beweisen. Wenn Pekeler eine Pause nötig hatte, übernahm Kristoffer Moen den Job am Kreis. "Ich habe immer gut trainiert, um mich zu empfehlen." Eine Muskelverletzung oder die Kreislaufprobleme, die ihn im Oktober zu einer Pause gezwungen hatten, seien nur von kurzer Dauer gewesen. Und im Oberliga-Team, wo er zuletzt zwei Mal aufgetrumpft war, wollte er auf Dauer nicht versauern.

Nachdem Henning Quade mit seinem Spielerberater Kontakt aufgenommen hatte, ging alles sehr schnell. Die HSG Düsseldorf entsprach bekanntlich dem Wunsch von Max Weiß, ein Erstliga-Engagement annehmen zu können. Dessen Pendant aus dem Bergischen wechselte im Tausch in die Landeshauptstadt. "Ich wurde von den Jungs super aufgenommen", erklärt Quade. Vor allem Michael Hegemann, an dessen Seite er gegen Schwerin im Innenblock agierte, und Almantas Savonis haben ihm Sicherheit gegeben. "Es ist schön, in einer Mannschaft eine derart wichtige Rolle einzunehmen." In Düsseldorf trägt Henning Quade jetzt die Verantwortung am Kreis.

Sechs Jahre hat der Herzogenrather für die SG Solingen beziehungsweise den Bergischen HC gespielt – mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen. Als 16-Jähriger von Zuhause ausgezogen, hatte er lernen müssen, mit den Freiheiten umzugehen und als Leistungssportler zu reifen. "Vieles war ich selber schuld", blickt Quade auf seine Solinger Lehrjahre zurück. Er weiß, dass er dem Umfeld viel zu verdanken habe. Dazu zählt auch die Vertragsverlängerung vor anderthalb Jahren, die erst nach dem Scheitern in der Erstliga-Relegation vollzogen wurde. "Ich habe mich noch mal zusammengerissen. Zum Glück." Sonst hätte er das grandiose Ereignis des Erstliga-Aufstiegs verpasst.

Mit der abgeschlossenen Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann will sich Quade ganz auf den Handball konzentrieren. Sein Vertrag in Düsseldorf ist bis Saisonende datiert. Mit guten Leistungen wolle er sich empfehlen – für eine Verlängerung seines Engagements, aber vielleicht auch für etwas Neues. "Hauptsache, es macht wieder Spaß." Fehlen werden ihm nur die verrückten Solinger Handballfans. "Sie sind mir ans Herz gewachsen."

(RP)
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