Bergischer HC Nachdruck hinter das große Ziel

Bergischer HC · Einen großen Umbruch hatte Stefan Adam beim Bergischen HC angekündigt. Das erste Ergebnis präsentierte der Manager des abstiegsbedrohten Handball-Erstligisten mit der offiziellen Vorstellung von Viktor Szilágyi. Der Österreicher wechselt von der SG Flensburg-Handewitt ins Bergische Land.

Stolz begrüßt Manager Stefan Adam (r.) Viktor Szilágyi beim Bergischen HC als Neuzugang. Der Vertrag des geborenen Ungarn läuft bis Juni 2014 und gilt auch für die Zweite Liga, wenn der Klassenerhalt nicht realisieren werden sollte.

Foto: Martin Kempner / Gregor Eisenhuth

Noch ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga beim Bergischen HC nicht gestorben. Trotzdem geht der Verein offen mit der Möglichkeit um, dass die Mannschaft in der kommenden Saison in der Zweiten Liga auf Torejagd gehen wird. Umso überraschender ist die Verpflichtung von Viktor Szilágyi. Der Österreicher kommt von der SG Flensburg-Handewitt, ist dort einer der Leistungsträger und verfügt über eine Erfahrung, die für den BHC Gold wert sein dürfte. Zwei Jahre läuft der Vertrag des 33-Jährigen.

"Ich habe mich schon vor einiger Zeit für den Schritt entschieden", meint Viktor Szilágyi. "Es ist eine neue Aufgabe. Und sollte es zum Abstieg in die Zweite Liga kommen, bin ich mir darüber im Klaren, dass der sofortige Wiederaufstieg als Pflicht angesehen wird." Das große Ziel des Bergischen HC besteht nach wie vor: die mittelfristige Etablierung im Handball-Oberhaus. Szilágyis Verpflichtung verleiht dieser Marschroute Nachdruck. Der Österreicher gilt als Führungsspieler, möchte selbst die Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben: "Es bringt nichts, wenn ich mich dahin stelle und den großen Leader raushängen lasse", sagt der geborene Ungar. "In die Führungsrolle muss man hineinwachsen. Das geht nur, wenn ich mit guter Leistung voranschreite." Unstrittig ist, dass Szilágyi viel erlebt hat und seinem neuen Team gerade in den kritischen Situationen zu neuer Stabilität verhelfen könnte.

Ähnliches hatten sich die BHC-Verantwortlichen vor knapp einem Jahr auch durch die Verpflichtung von Henrik Knudsen versprochen. Der Däne laborierte aber früh an einer Verletzung, die bis jetzt nicht richtig ausgeheilt ist. "Mit Viktors Engagement war eigentlich klar, dass Henrik Knudsen gehen wird", meint Stefan Adam, der auch durchblicken ließ, dass Knudsen den möglichen Weg in die Zweite Liga nicht unbedingt mitgemacht hätte. Neben Knudsen werden Kenneth Klev, Kristoffer Moen, Carlos Prieto und Robin Teppich den Verein sicher verlassen. Klev und Moen unterschrieben in ihrer norwegischen Heimat bei Haslum HK, wo sie auch beruflich eingespannt werden, um die Karriere nach dem Handball in geregelte Bahnen zu leiten. "Bei Carlos wussten wir im Prinzip schon im Februar, dass er im Sommer wohl ein anderes Angebot annehmen wird", erläutert Adam. Und Robin Teppich ist nur als Ersatz für den verletzten Christian Hoße geholt worden. "Der steigt aber zum Glück bald wieder ins Mannschaftstraining ein."

Adam betont, dass die Mannschaft ihr Gesicht nicht verlieren werde. Mit Fabian Böhm, Kristian Nippes oder Jens Reinarz zum Beispiel sei noch nicht alles geklärt, doch die Zeichen stehen wohl auf Verbleib – auch im Abstiegsfall. Den will der Manager aber nicht als gegeben akzeptieren. Selbst wenn die theoretisch immer noch mögliche sportliche Rettung scheitern sollte, bleibt ein Lizenzentzug eines Mitbewerbers als Rettungsring. Umso wichtiger ist die Sicherung des 16. Platzes vor Hüttenberg.

Noch kein klares Bekenntnis gibt der Manager im Übrigen zum Verbleib von Trainer Ha De Schmitz über das Saisonende hinaus: "Grundsätzlich sind wir uns auch im Falle des Abstiegs einig, aber die finalen Gespräche müssen wir noch führen. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit auf seinen Verbleib sehr hoch ein."

(trd)