Bergischer HC Mit müden Beinen im Finale

Bergischer HC · Mit einem 35:34-Erfolg nach Siebenmeter-Werfen gegen die MT Melsungen schaffte es der Bergische HC beim "Sparda-Bank Hessen-Cup" ins Endspiel. Hier unterlag der Erstliga-Aufsteiger dem TV Großwallstadt mit 27:32.

Ausnahmsweise durften beim Bergischen HC auch einmal andere als Alexander Oelze Siebenmeter werfen. Im Halbfinale des "Sparda-Bank Hessen-Cups" hatte der Mittelmann acht Strafwürfe ausgeführt und erneut unter Beweis gestellt, warum er in dieser Saison von der Linie zu den sichersten Werfern der Handball-Bundesliga gehört. Bei acht Versuchen war er nur einmal an Melsungens Keeper Mario Kelentric gescheitert. Auch den letzten Versuch hatte Alexander Oelze 18 Sekunden vor dem Schlusssignal untergebracht und damit dem BHC das 31:31 beschert.

Christian Zufelde hatte anschließend noch die Chance, die MT Melsungen ins Finale zu bringen. Den freien Wurf des Linksaußen aber wehrte Löwen-Keeper Mario Huhnstock mit einer Glanzparade ab und rettete sein Team damit ins Siebenmeter-Werfen. Hier war es ausgerechnet Alexander Oelze, der seinen Ball nicht im Netz unterbrachte. Auf der Gegenseite waren vor und nach ihm Christian Zufelde (Parade von Mario Huhnstock) und Alexandros Vasilakis (Versuch über das Gehäuse) gescheitert. Nach Fabian Böhm verwandelten auch Hendrik Pekeler mit einem frechen Dreher, Kristian Nippes und Richard Wöss sicher, so dass der Einzug ins Finale perfekt war.

Das auf neun Feldspieler reduzierte Team von Trainer Ha De Schmitz hätte sich das Zitterspiel ersparen können. In zeitweise doppelter Überzahl war die Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit (16:14) kurz nach Wiederbeginn von Kristoffer Moen, Richard Wöss und Alexander Oelze auf fünf Treffer ausgebaut worden. Die MT Melsungen, bei dem Mini-Turnier in Frankfurt mit einem noch kleineren Kader angetreten, schien auch in den folgenden Minuten wenig entgegensetzen zu können.

Als sich Mario Kelentric bei einem Tempogegenstoß verspekulierte und sein Gehäuse verließ, um auf der falschen Seite einen langen Pass zu erwarten, vollendete Alexander Oelze zum 21:16 ins leere Tor. Nach diesem Geschenk schalteten die Bergischen vor allem in der Abwehr einen Gang herunter. Binnen vier Minuten hatten die Nordhessen mit fünf Treffern in Serie ausgeglichen (43./21:21). In den beiden Schlussminuten musste der Aufsteiger sogar noch einen 29:31-Rückstand aufholen, was mit den größeren Kraftreserven, zwei Treffern von Alexander Oelze und der Glanztat von Mario Huhnstock schlussendlich noch gelang.

Großwallstadt spritziger

Im zweiten Spiel des Tages über die volle Spielzeit von 60 Minuten setzte sich die Mannschaft mit der besseren Kondition durch. Der TV Großwallstadt, der sich im ersten Halbfinale gegen den TV Hüttenberg ebenfalls im Siebenmeter-Werfen durchgesetzt hatte (29:27), hatte sein Akku knapp zwei Stunden länger aufladen können und wirkte ab Ende der ersten Halbzeit in Angriff wie Abwehr spritziger.

Den Turniersieg aus der Hand gab der BHC beim Stand von 12:14 (26.), als Richard Wöss zweimal in kurzer Folge die freie Wurfchance bekam, um sein Team dem Ausgleich ein Stück näher zu bringen. Beide Male scheiterte der glücklose Rechtsaußen am Großwallstädter Nachwuchskeeper Spaudel – wie bei insgesamt vier weiteren Versuchen. Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte der Erstliga-Zehnte die BHC-Abwehr so gut in Bewegung, so dass sie mit müden Beinen kaum folgen konnten. Nach dem Zwischenspurt zum 23:17 (37.) trudelte das Finale nach einem langen Handball-Tag in Frankfurt ohne große Höhepunkte bis zum 32:27-Endstand aus.

(RP)
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