Bergischer HC Mit Blick zurück nach vorn

Bergischer HC · Zu einem ungünstigeren Zeitpunkt hätte er sich nicht verletzen können. Christian Hoße musste machtlos mit ansehen, wie der Bergische HC aus der Bundesliga abstieg. Zum Start der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison steht der 23-jährige Handballer vor seinem Comeback.

 Die abgelaufenen Erstliga-Saison hat Christian Hoße fast ausschließlich aus der Perspektive des Zuschauers erlebt. Bis zu seiner Operation an der rechten Schulter absolvierte der Linksaußen nur sieben Spiele.

Die abgelaufenen Erstliga-Saison hat Christian Hoße fast ausschließlich aus der Perspektive des Zuschauers erlebt. Bis zu seiner Operation an der rechten Schulter absolvierte der Linksaußen nur sieben Spiele.

Foto: Gregor Eisenhuth

Kalt erwischt hat es sie alle, als der Abstieg aus der Bundesliga feststand. Das große Ziel haben die Handballer des Bergischen HC verfehlt, doch für einige hat die Saison auf persönlicher Ebene dennoch einen positiven Verlauf genommen. Für den mittlerweile mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzten Runar Karason zum Beispiel, der mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat und deswegen beim TV Großwallstadt einen Vertrag für die neue Erstliga-Saison bekommen hat.

Diese Chance blieb Christian Hoße gänzlich verwehrt. Der Linksaußen hatte sieben Partien in der Hinrunde absolviert, bevor er sich verletzte und den Rest der Saison nur als Zuschauer verfolgte. Bitterer hätte es Verein und Spieler nicht erwischen können. Hoße hatte sich gerade im Oberhaus akklimatisiert und hätte vielleicht entscheidenden Anteil am möglichen Nichtabstieg gehabt.

"Ich könnte der Sache noch lange nachtrauern", gibt Christian Hoße zu. "Aber es hilft ja nichts. Ich muss jetzt nach vorne schauen." Bei allem Ärger über die vergangene Saison gab es zumindest eine gute Nachricht. Seitens des Vereins erhält Hoße das volle Vertrauen auf Linksaußen. Vor Nachwuchstalent Jan Artmann ist das BHC-Eigengewächs klare Nummer Eins auf der Position. "Ich bin dem BHC wirklich zu Dank verpflichtet", meint der 23-Jährige. Schließlich bestehen nach einer so langen Verletzung zumindest Restzweifel, dass er beschwerdefrei durch die Saison kommt.

Ein bisschen zwickt es noch in der operierten Schulter. "Zum Glück aber nicht dort, wo der Schmerz ursprünglich hergekommen ist", erläutert der Haaner. Die Verletzung war eine Spätfolge einer luxierten Schulter aus der Zweitliga-Partie bei der SG Haslach / Herrenberg / Kuppingen. "Leider hat die konservative Behandlung langfristig nicht funktioniert", erläutert Hoße. "Die Schulter wurde immer instabiler und die Schmerzen größer. Nach der Bundesliga-Begegnung bei der MT Melsungen musste ich aussetzen." Letztendlich wurde eine Kapselstraffung vorgenommen. "Ein Routineeingriff, nach dem ich mich allerdings gefühlt habe, als ob sie den ganzen Arm abgenommen hätten." Die Saison war damit gelaufen. Inzwischen wirft der Rechtshänder wieder aufs Tor. "Und es macht mir Spaß wie einem kleinen Kind. Ich freue mich sehr, endlich wieder auf dem Feld stehen zu dürfen."

Die vergangenen Monate sind schließlich nicht leicht gewesen. "Für einen Spieler ist es das Schlimmste, nur draußen zu stehen und nicht eingreifen zu können", sagt Christian Hoße. "Das Bitterste am Abstieg war, dass wir im Laufe der Saison gesehen haben, dass wir mithalten können. Wir haben so viele Punkte verschenkt." Tiefpunkt sei in der Rückrunde die Niederlage gegen das abgeschlagene Schlusslicht Eintracht Hildesheim gewesen. "Wenn nur zwei oder drei Mannschaftsteile funktioniert hätten, hätten wir das Spiel immer noch gewonnen." Danach schwand die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei Christian Hoße. "Der Abwärtstrend war unübersehbar. Nur die Torhüterleistung war in der Rückrunde besser als zuvor." Die Schuld daran bei Ex-Trainer Ha De Schmitz zu suchen, findet der Linksaußen zu einfach. "Ha De war wirklich ein sehr guter Coach. Natürlich hat auch er Fehler gemacht. Aber es hat mir schon leidgetan, als er gehen musste."

Christian Hoße ist überzeugt, dass die Zweite Liga nur eine kurzfristige Zwischenstation auf dem Weg zurück nach Oben ist: "Wir sind zu gut aufstellt, um einfach nur in der Liga zu bleiben. Der Aufstieg ist ganz klar mein Saisonziel". Für sich persönlich wünscht sich Christian Hoße natürlich, gesund zu bleiben. "Und dass ich kein Kopfproblem bekomme." Unterbewusst könne es am Anfang möglich sein, dass er die eine oder andere Bewegung nicht ganz durchziehen werde. "Hoffen wir es nicht."

(trd)
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