Bergischer HC Mission erfüllt: Der BHC ist zurück

Solingen · Bereits nach der ersten Halbzeit gab es keine Zweifel mehr: Eindrucksvoll hat der Bergische HC gezeigt, dass er den Aufstieg in die Erste Liga vor heimischem Publikum feiern wollte. Mit 35:22 (19:9) gewannen die Löwen gegen den Wilhelmshavener HV.

Die Blicke nach dem Aufwärmen beim Gang in die Kabinen verrieten absolute Entschlossenheit. Kein Akteur des Bergischen HC wollte sich gestern Abend die Chance entgehen lassen, die Rückkehr in die Handball-Bundesliga in eigener Halle perfekt zu machen. Was mit Anpfiff folgte, war eine hochkonzentrierte und engagierte Leistung, die deutlich machte: Die Löwen würden sich vom Wilhelmshavener EV nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen.

Das Hinspiel lediglich mit Glück in letzter Sekunde gewonnen, wurde die gestrige Begegnung zu einer eindrucksvollen Demonstration, warum der BHC in der Zweiten Liga die Konkurrenz mit 15 Punkten Vorsprung dominiert. Lediglich sechs Feldtore ließ Keeper Christopher Rudeck in der ersten Hälfte zu, weil die 5:1-Deckung vor ihm den Spielfluss des Teams von der Nordsee konsequent störte. Einzig Rene Drechsler gelang es ab und zu, eine Lücke in der ansonsten kompakten Defensive zu finden. Der Lohn: Sechs der 19 Treffer in den ersten 30 Minuten resultierten aus Tempogegenstößen.

BHC im Freudentaumel
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BHC im Freudentaumel

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Ein weiterer Grund, warum sich die Bergischen bereits nach dem ersten Durchgang ein Zehn-Tore-Polster herausgeworfen hatten, war die taktische Disziplin. Konsequent wurde Sebastian Hinzes Marschroute befolgt, nicht schon in den ersten zehn Minuten die Zeichen auf Sieg stellen zu wollen. Bei einer extrem hohen Trefferquote ließen sich die Fehlversuche an einer Hand abzählen.

Ab der 9. Minute startete der designierte Erstligist durch: Fabian Gutbrod (2) und Arnor Gunnarsson zwangen mit ihren drei Toren in Serie (11. / 8:4) WHV-Coach Christian Köhrmann dazu, seine erste Auszeit zu nehmen. Die Unterbrechung konnte die Löwen in ihrem Spielfluss allerdings nicht stören. Kontinuierlich wurde der Vorsprung ausgebaut, bis Milan Kotrc in der 28. Minute das Ergebnis erstmals auf zehn Treffer Abstand stellte. Längst hatte Trainer Sebastian Hinze bis auf Arnor Gunnarsson und Christopher Rudeck seine Start-Sieben komplett ausgetauscht - ohne dass davon irgendetwas zu merken gewesen wäre.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der BHC noch einmal das Tempo. Zwei Gegentreffern standen bis zur 40. Minute acht BHC-Tore gegenüber (27:11). Die ersten stehenden Ovationen in der ausverkauften Klingenhalle waren der Mannschaft in diesem Moment sicher. Das Aufstiegsspiel des Tabellenführers schien zu einer Demontage des Tabellenfünfzehnten zu werden. Zum Glück für die Gäste schaltete der hohe Favorit irgendwann einen Gang zurück.

"Man hat wohl gemerkt, dass wir dieses Spiel nie verlieren können", sagte ein überglücklicher Kristian Nippes im Bad der Menge nach der ersten Sektdusche. "Für unseren Gegner war das heute angesichts deren Ausfälle eine undankbare Aufgabe."

Bastian Rutschmanns gehaltener Siebenmeter zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff läutete die große Party ein. Das Schlusssignal war gerade erst verstummt, da hatte Jan Artmann schon die erste Magnumflasche entkorkt und verpasste seinen Teamkollegen eine ordentliche Sektdusche. "Mission erfüllt" - so stand es auf den blauen Meistershirts, die gegen die Schweiß und Sekt nassen Trikots getauscht wurden.

(gra)
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