Bergischer HC Magische Momente

Bergischer HC · Es könnte die beste Partie gewesen sein, die der Bergische HC je gespielt hat. Das sieht zumindest Manager Stefan Adam so. In jedem Fall aber zeigten die Löwen beim 40:31 gegen den SC Magdeburg eine sensationelle Vorstellung mit zwei überragenden Akteuren: Henrik Knudsen und Kenneth Klev.

"Oh, wie ist das schön", schallt es seitens der knapp 3000 Zuschauer von den Rängen der Wuppertaler Unihalle, als Alexander Oelze in der vorletzten Spielminute zur Siebenmeter-Linie schreitet. Der Mittelmann setzt an und verwandelt zum 39:30. Die Partie zwischen dem Bergischen HC und dem SC Magdeburg ist längst entschieden. Es ist einer dieser magischen Momente, die Sportereignisse so unvergesslich und einzigartig machen.

Sogar die letzten Zweifler, Kritiker, ja sogar die Miesmacher sind sich in diesem Moment mit den ewigen Optimisten einig: Der Aufsteiger hat mit einer überwältigenden Leistung den etablierten Handball-Erstligisten nicht nur zu Fall gebracht, sondern dominiert. Und in den Schlussminuten sind alle in den Bann der Löwen gezogen. Da muss Maskottchen Bergi in seiner unnachahmlichen Art gar nicht mehr nachhelfen. Im folgenden Angriff setzte Kenneth Klev sogar noch einen drauf. Er schnappt sich einen Magdeburger Fehlpass und läuft den Tempogegenstoß selbst. Beim 40:30 trifft der Norweger zum zehnten Mal. Während der gesamten Begegnung hat sich Klev nur einen Fehlwurf geleistet. So stark war er schon lange nicht mehr. Der Rückraumspieler erwischte in der ersten Halbzeit einen perfekten Start, traf wie er wollte und war sogar nach einer Wurffinte in Karason-Manier erfolgreich.

Apropos Runar Karason: Der Isländer agierte ebenfalls stark, nachdem er ab der 6. Minute den an der Leiste verletzten Kristian Nippes ersetzt hatte. Über weite Strecken hielt sich der 23-Jährige im Abschluss zurück, weil er mit Klev und Henrik Knudsen zwei überragende Rückraumspieler neben sich hatte. Als sich die Ostdeutschen für die Einzelbewachung der beiden besten BHC-Spieler entschieden, war Runar Karason prompt zur Stelle. Er setzte die Torflut nahtlos fort.

Die Magdeburger müssen tatsächlich das Gefühl gehabt haben, von einer unaufhaltbaren Welle überrollt zu werden. Zur Halbzeit lagen die Gäste schon 13:20 hinten. Henrik Knudsen bewies, wie erfolgreich er ein Spiel lenken kann. Der Däne traf nicht nur selber insgesamt acht Mal, sondern leitete zahlreiche Spielzüge ein, die zumindest gefühlt immer mit dem Ball im Netz endeten. Sowohl Björgvin Gustavsson als auch der ehemalige Solinger Gerrie Eijlers fanden im SCM-Gehäuse keine Mittel.

Ganz im Gegensatz zu Mario Huhnstock. Der BHC-Torhüter spielte 60 Minuten stark, parierte gleich den ersten Siebenmeter von Stian Tönnesen und hielt in vielen Phasen entscheidende Bälle. Wenn überhaupt etwas bei den Bergischen nicht ganz gelang, war dies das Unterbinden der Schnellen Mitte seitens der Magdeburger. In der zweiten Halbzeit waren die Gäste zu oft mit den temporeichen Gegenangriffen im Anschluss an BHC-Treffer erfolgreich.

(trd)
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