Bergischer HC Löwen leisten Aufbauhilfe

Solingen · Berlin, Lemgo und Flensburg und Rhein-Neckar-Löwen heißen die nächsten Kontrahenten, die der Bergische HC in eigener Halle empfängt. Gegen einen der vier Aspiranten auf einen der Europapokal-Plätze etwas Zählbares zu verzeichnen, dürfte deutlich schwieriger werden als gegen den TuS N-Lübbecke.

In ihrem zweiten Meisterschaftsspiel innerhalb von 48 Stunden waren die Ostwestfalen für den Aufsteiger eigentlich eine dankbare Aufgabe, um in der unteren Tabellenhälfte dick im Geschäft zu bleiben. Ohne die zwei Punkte aber steht der BHC nun am kommenden Sonntag bei Eintracht Hildesheim im Duell der Liga-Neulinge ganz besonders unter Druck.

In den wenigen Worten, die Ha De Schmitz in der von der Todesnachricht der Schiedsrichter-Brüder Bernd und Reiner Methe geprägten Pressekonferenz zum Spiel äußerte, machte der Löwen-Coach die 30:31 (15:16)-Niederlage in erster Linie an der fehlenden Leidenschaft fest. Das galt vor allem für die Arbeit in der Abwehr. Zu oft waren Verjans, Vuckov, Niemeyer und Co. noch in der Lage, ihre Aktionen erfolgreich zu vollenden, obwohl die BHC-Akteure bei Fouls irgendwo ihre Arme im Spiel hatten.

Der TuS N-Lübbecke war in der ausverkauften Klingenhalle schlagbar. Nicht zuletzt, weil zwei Leistungsträger nicht zur Verfügung standen. Mit Artur Siodmiak fehlte der Chef in der Defensive, Linksaußen Tomasz Tluczynski kam nur bei zwei Siebenmetern zum Einsatz. Und dann tat Markus Baur den Bergischen Mitte der zweiten Halbzeit den Gefallen, in der entscheidenden Phase einen seiner drei besten Akteure für mehrere Minuten auf die Bank zu holen. Ohne Drago Vuckovic stand bei den Gästen mit Arne Niemeyer plötzlich nur noch ein Rückraumspieler auf der Platte, der Gefahr ausstrahlte. Prompt folgten die Ballverluste, die die Bergischen einluden, die 26:25-Führung entscheidend auszubauen. Jiri Vitek und Jens Reinarz ließen in kurzer Folge die Geschenke bekanntlich liegen.

Lübbecke mit letzter Kraft

Es waren nicht die einzigen Dinge, die die Bergischen in dieser Phase falsch gemacht haben. Arne Niemeyer beispielsweise konnte ungehindert die beiden Treffer in Serie zum 28:26 erzielen, die die Vorentscheidung bedeuteten. Eine Positionsverteidigung, die Ha De Schmitz mit Jens Reinarz beziehungsweise Richard Wöss schon oft in dieser Saison hat spielen lassen, hätte den Wirkungskreis deutlich eingeschränkt. Zudem hat sich der Löwen-Coach mit dem Comeback von Fabian Böhm sowie dem zweifachen Wechsel zwischen Abwehr und Angriff in der entscheidenden Phase keinen Gefallen getan. All das war Aufbauhilfe für den angeschlagenen TuS N-Lübbecke, der mit letzter Kraft seinem Auswärtssieg entgegen strauchelte.

(RP)
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