Bergischer HC Knüppelharte Deckung

Bergischer HC · Für den Bergischen HC geriet die Handball-Nationalmannschaft Südkoreas zu einem sehr unbequemen Gegner. Die Gastgeber fanden gegen die extrem offensive koreanische Abwehr kein Mittel und verloren deshalb 30:35.

Als die Partie des Bergischen HC gegen die südkoreanische Nationalmannschaft gestern Abend um 18.30 Uhr beginnen soll, ist an den Anwurf noch nicht zu denken. Die Südkoreaner warten am unteren Teil der Sportanlage Wuppertal Küllenhahn auf Einlass. Vor dem Haupteingang stehen rund 600 Zuschauer, die gerne hinein wollen. Auch der BHC ist ausgesperrt, weil der Schließdienst nicht pünktlich gekommen ist.

45 Minuten später ist es endlich soweit, und das mit Spannung erwartete Testspiel kann beginnen. Handball-Superstar Kyung-Shin Yoon steht von Beginn an auf dem Feld und beweist, dass er noch immer zu den Besten gehört. In der Anfangsphase markiert der Linkshänder vier Treffer aus der Distanz. Bis dahin kommt der Bergische HC noch recht gut mit den Südkoreanern klar. Immer wieder gelingen der Mannschaft von Trainer Ha De Schmitz schnelle Gegenstöße oder erfolgreich abgeschlossene Angriffe. Hendrik Pekeler wird am Kreis zwei Mal schön in Szene gesetzt, und Richard Wöss profitiert von seiner Schnelligkeit.

Koreanische Deckung greift durch

Die Partie macht dem Publikum in der komplett gefüllten Halle Spaß. Zum Ende der ersten Halbzeit verkürzen Kenneth Klev und Jiri Vitek sogar mit Distanz-Krachern einen 8:11-Rückstand auf 15:16. Nach Wiederanpfiff greift die südkoreanische Deckung aber am effektivsten zu. Die Mannschaft agiert extrem offensiv. Der ballführende Spieler des BHC wird stets hart angegangen und so zu Fehlern gezwungen. Die Gastgeber wissen sich kaum zu helfen, versuchen es mit Einzelaktionen. Zunächst reichen einige Siebenmeter, die vom weitgehend unauffällig agierenden Henrik Knudsen abgeschlossen werden, um im Spiel zu bleiben. Später hilft Mario Huhnstock mit, der zu Beginn der zweiten Hälfte einige freie Würfe pariert.

Doch dann funktioniert einige Minuten überhaupt nichts mehr. Die Bergischen leisten sich Ballverluste, Technische Fehler und wenig zwingende Abschlüsse. Mit einem 21:29-Rückstand eine knappe viertel Stunde vor Schluss ist die Begegnung entschieden. In der Schlussphase drehen die Hausherren mit Runar Karason, Jens Reinarz und sicheren Strafwürfen von Alexander Oelzer zwar nochmal auf, aber die Niederlage ist nicht mehr zu verhindern.

Zufrieden ist Ha De Schmitz mit der Vorstellung seiner Mannschaft nicht. "Das kann ich ja nicht sein. Wir haben verloren", meint der Trainer und erklärt: "Es war sehr schwer für uns gegen die 3:2:1-Deckung zu spielen, weil wir das kaum trainieren. In der Bundesliga werden wir auf eine solche Deckung schließlich nicht treffen."

(RP)
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