Bergischer HC Immer wieder jubelt Babin

Bergischer HC · In einer von zwei kompakten Abwehrreihen geprägten Zweitliga-Partie geriet der Bergische HC in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit entscheidend in Rückstand. Weil bei den Löwen offensiv wenig zusammenlief, siegte der TV Emsdetten verdient mit 24:18 (11:10).

 Keeper Nils Babin (r.) sorgte mit seinen Paraden für kollektiven Jubel beim TV Emsdetten und für Frust beim Bergischen HC. Anfang der zweiten Hälfte scheiterte selbst Viktor Szilagyi wiederholt mit freien Bällen.

Keeper Nils Babin (r.) sorgte mit seinen Paraden für kollektiven Jubel beim TV Emsdetten und für Frust beim Bergischen HC. Anfang der zweiten Hälfte scheiterte selbst Viktor Szilagyi wiederholt mit freien Bällen.

Foto: Eisenhuth

Alles rechnet mit einem kurzen Anspiel auf Stanko Sabljic, als Viktor Szilagyi auf der linken Angriffsseite attackiert wird. Der Österreicher allerdings entscheidet sich für die lange Variante und sorgt damit für den Überraschungsmoment, indem er Arnor Gunnarsson per Bodenpass bedient. Der Rechtsaußen hat Platz und vor allem den Moment Zeit, um Nils Babin zwischen den Pfosten des TV Emsdetten sicher zu überwinden (9.). Das 2:3 ist der sehenswerteste Treffer des Bergischen HC und zugleich eine Ausnahme in dem NRW-Duell der 2. Handball-Bundesliga.

Arnor Gunnarsson bekommt kurz danach weitere freie Chancen, um den BHC vor 1300 Zuschauern in der Emshalle auf den richtigen Weg zu bringen. Der Isländer scheitert jedoch per Siebenmeter und im Folgeangriff auch von Außen an Nils Babin. Während der Schlussmann der Münsterländer auf Touren kommt, macht Gunnarsson entnervt Platz für Richard Wöss. Der Österreicher bringt nach einem Tempogegenstoß zwar direkt seinen ersten Versuch zur 5:4-Führung unter (14.), scheitert dann aber sogleich mit dem ersten Wurf von seiner angestammten Position. Und wieder jubelt Nils Babin.

"So, wie es in der Anfangsphase läuft, müssen wir eigentlich mit vier oder fünf Toren führen", lässt Viktor Szilagyi die kampfbetonte Partie mit vielen Frustfaktoren Revue passieren. "Wir spielen gut, haben aber nicht die Ruhe." Das betraf vor allem den Abschluss. Während sich die Gastgeber in den ersten 20 Minuten nur selten gute Positionen für effektive Würfe erarbeiteten und von Janko Bozovic im Spiel gehalten wurden, ließen Kristian Nippes und Michael Hegemann sowie vor allem Arnor Gunnarsson und Richard Wöss beste Chancen liegen. Der BHC allerdings musste es weiter probieren, über die Außen zum Erfolg zu kommen, weil sich die Emsdettener voll und ganz darauf konzentrierten, Szilagyi, Hegemann, Nippes oder Vitek im Rückraum auf den Füßen zu stehen. Die Emsdettener 11:10-Führung zur Halbzeit sprach Bände.

Fehlstart in die zweite Halbzeit

Was nach dem Seitenwechsel passierte, bezeichnete Viktor Szilagyi einfach nur als "Scheißspiel". Selbst vor dem international erfahrenen Mittelmann zeigte der heiß gelaufene TVE-Keeper Nils Babin keinen Respekt und fischte ihm in der Anfangsphase der zweiten Hälfte zwei freie Bälle weg. In Addition mit einem Stürmerfoul und einem Pfostentreffer von Jiri Vitek sowie einem Fehlversuch von Emil Berggren war den Bergischen die Partie in nur neun Minuten aus den Händen geglitten. Jeder weitere Treffer nach Christian Hoßes 11:16 (40.) war nur noch für die Statistik. "Es ist zwar ein gutes Zeichen für uns als Mannschaft, dass jeder versucht hat, Impulse zu setzen", sagt Viktor Szilagyi. In den Stresssituationen seien das aber alles nur Einzelaktionen gewesen. Überraschende Momente wie bei Gunnarssons Treffer zum 2:3 gab es in der zweiten Hälfte keine mehr.

(RP)
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