Bergischer HC Hinze erwartet keine Geschenke
Bergischer HC · Der Bergische HC ist gegen den TuS Ferndorf Favorit. Der Erfolg beim SC Leipzig erhöht den Druck für Sebastian Hinze aber nicht. Eine Erwartungshaltung hat der Coach nicht an das Ergebnis, sondern an das Auftreten seiner Handballer.
Viel besser hätte die Saison des Bergischen HC bislang nicht laufen können. Mit 12:2-Punkten steht die Mannschaft an der Spitze der Zweitliga-Tabelle und hat sich in den vergangenen Wochen stetig gesteigert. Bisherige Krönung war eine überragende Vorstellung beim 32:18-Sieg in Leipzig. Wer seine Erwartungen vor dem Spiel gegen den vermeintlich schwächeren TuS Ferndorf noch weiter erhöht, läuft allerdings Gefahr, enttäuscht zu werden.
"Was extern passiert, ist eine Sache", erläutert Sebastian Hinze. "Die interne Erwartungshaltung ist eine ganz andere." Der Trainer hat bei der Vorbereitung auf die Begegnung in der Klingenhalle keinen seiner Handballer ausmachen können, der den Gegner unterschätzen könnte.
"Wir wissen, dass es in der eingleisigen Zweiten Liga keine Mannschaft gibt, gegen die mit 70 oder 80 Prozent Leistung zu gewinnen ist", stellt Stefan Adam klar. "Wir brauchen nicht nur hundert Prozent von der Mannschaft, sondern auch die positive Euphorie des Publikums." Der BHC-Manager mahnt genau wie der Trainer davor, die Begegnung als Selbstläufer zu unterschätzen.
"Mir ist das Auftreten der Mannschaft wichtig. Das ist uns in den vergangenen beiden Heimspielen gut gelungen, in Leipzig nun auch auswärts. Aber genau dieses Auftreten ist es, das auch wieder am Samstag stimmen muss", sagt Sebastian Hinze. "Alle meine Spieler wissen, dass die Ferndorfer keine Geschenke verteilen werden."
Stanko Sabljic am Kreis
Aber: "Wenn wir darüber sprechen, dass gewisse Dinge nicht passieren dürfen, werden sie irgendwann passieren. Weil es sich in den Köpfen festsetzt". Hinze hat während der Woche mehr daran gearbeitet, wieder die komplette Breite des Kaders zu installieren. Stanko Sabljic soll nach seiner Verletzung wieder eine größere Rolle am Kreis spielen. Außerdem ist Alexander Oelze wieder voll im Training. "Es war die erste Woche, in der wir mit dem kompletten Profikader arbeiten konnten", freut sich der Coach.
Vor dem Tus Ferndorf sind die Bergischen gewarnt. Zuletzt spielte der BHC-Gegner Unentschieden gegen den VfL Bad Schwartau. "Quervergleiche hinken natürlich immer ein wenig, aber den Ferndorfern ist es 45 Minuten gelungen, Schwartau zu dominieren." Das war dem BHC auswärts nicht geglückt. "Es wird schon deutlich, dass Ferndorf nicht in die Zweite Liga gekommen ist, um ein Jahr Urlaub zu machen."
Die 6:0-Deckung des BHC steht inzwischen stabil. An einer zusätzlichen 5:1-Variante denkt der Coach deshalb nicht. "Ich bin ein Freund davon, einfache Dinge richtig gut zu machen. Wenn wir eine 5:1-Deckung spielen können, muss ich auch wissen, wann der richtige Moment ist, sie anzuwenden."
