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Handball-Bundesliga BHC leistet sich ein paar Fehler zu viel

Wuppertal / Solingen · Rund 40 Minuten lang lieferte sich der Bergische HC ein ausgeglichenes Duell mit dem THW Kiel, der sich mit dem 29:34 (17:17) am Ende beide Punkte sicherte. Die Norddeutschen bestraften jede Nachlässigkeit der Löwen konsequent.

 Csaba Szuecs (am Boden liegend) erzielte zwei Treffer nach Zweiter Welle und agierte in der ersten Halbzeit lange Zeit als zweiter Kreisläufer.

Csaba Szuecs (am Boden liegend) erzielte zwei Treffer nach Zweiter Welle und agierte in der ersten Halbzeit lange Zeit als zweiter Kreisläufer.

Foto: imago images/osnapix/osnapix / Duckwitz via www.imago-images.de

Zwölf Mal hatten sich der Bergische HC und der THW Kiel bislang zu Pflichtspielen in der Handball-Bundesliga gegenüber gestanden – und jedes Mal stand der Sieg bei den Zebras zu Buche. Im 13. Duell schickten sich die Löwen lange Zeit an, die Negativserie zu beenden. Das lag vor allem daran, dass sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze nach der jüngsten 24:30-Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf wie ausgewechselt präsentierte.

Vor 2928 Zuschauern in der ausverkauften Wuppertaler Unihalle zeigte der BHC von Beginn an einen  konsequenten, aber zugleich geduldigen Druck zum Tor. Kristian Nippes und Linus Arnesson legten in den ersten drei Minuten sogleich eine 2:0-Führung vor, die bis Mitte der ersten Halbzeit Bestand hatte. Die THW-Abwehr schien sich auf die Anspiele auf Max Darj an den Kreis zu konzentrieren und gönnte damit Linus Arnesson und Fabian Gutbrod Freiräume im Rückraum. Niklas Landin zwischen den Pfosten der Kieler hatte keine Chance, die wuchtigen Würfe des Duos abzuwehren.

Filip Jicha, seit dieser Saison Cheftrainer bei den Norddeutschen, reagierte und stellte auf eine 5:1-Deckung mit Domagoj Duvnjak auf der Spitze um. Zudem löste Dario Quenstedt seinen bis dahin glücklosen Keeper-Kollegen Nikals Landin im Kieler Gehäuse ab. Die bergische Gefahr aus dem Rückraum war damit zwar gebannt, dafür aber boten sich für die Gastgeber plötzlich Lücken am Kreis – auch dank eines taktischen Schachzuges, der sich nach zwei sehenswerten Treffern von Csaba Szücs geradezu angeboten hat.

Der Abwehrchef war bei zwei Angriffen nach Zweiter Welle mustergültig an der Sechs-Meter-Linie angespielt worden und hatte sicher verwandelt. Jetzt wechselte er während des Angriffs aus dem Rückraum seine Position, um als zweiter Kreisläufer zu fungieren. Der THW hatte Mühe, sich darauf einzustellen. Bei einer etwas geringeren Fehlerquote hätte bis zum Seitenwechsel durchaus mehr herausspringen können als ein 17:17. Per Tempogegenstößen bestraften Nikola Bilyk und Co. jede BHC-Nachlässigkeit konsequent.

Mit dem Seitenwechsel kehrte das Team von der Förde zwar zur 6:0-Deckungsvariante zurück, Fabian Gutbrod als dreifacher Torschütze von Abschnitt eins blieb jedoch auf der Bank. BHC-Coach Sebastian Hinze vertraute stattdessen zunächst auf die „kleine Lösung“ mit Linus Arnesson, Tomas Babak und Ragnar Johannsson sowie deren Stärken im Antritt und Eins-gegen-Eins.

Rund zehn Minuten lang ging die Rechnung auf, weil auch dem Favoriten Fehler unterliefen und der BHC die Chance nutzte, den Kontrahenten nicht davonziehen zu lassen. Max Darj etwa schloss den zweiten Tempogegenstoß nach einen präzisen Pass von Csaba Sczücs zum 21:21 (40.) ab. Die Löwen agierten auf Augenhöhe mit den Zebras.

Wenn dann nicht die Ballverluste gewesen wären, die den Gästen als Einladung dienten, sich per Tempospiel und einfachen Toren den Weg zum 13. Sieg gegen den Bergischen HC zu ebnen. Die Treffer in Serie von Nicklas Egberg nach Tempogegenstoß und Steffen Weinhold nach Zweiter Welle zur ersten Drei-Führung der Kieler (42. / 24:21) bedeuteten eine frühe Entscheidung in einer bis dahin ausgeglichenen Begegnung.

Dem BHC fehlten an diesem Handball-Abend ähnliche Big-Point-Aktionen in kurzer Folge, die am Selbstbewusstsein des Gegners hätten  kratzen und die Unihalle in einen Hexenkessel verwandeln können. Der THW setzte sich zwischenzeitlich auf fünf Treffer ab und brachte dieses Polster routiniert zum 34:29-Endstand über die Zeit.

Für Löwen-Coach Sebastian Hinze war der Knackpunkt das Unterzahl-Spiel – sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. „Die Überzahl-Angriffe des THW waren brutal schwer zu verteidigen.“ In diesen Phasen habe sein Team die Treffer kassiert, die am Ende den Abstand ausgemacht haben.

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