Handball-Bundesliga BHC beendet Durststrecke mit Arbeitssieg

Solingen · Erst ab Mitte der zweiten Halbzeit wurde Handball-Erstligist Bergischer HC im Duell mit Aufsteiger HSC Coburg seiner Favoritenrolle gerecht. Dank einer deutlichen Steigerung vor allem im Rückraum siegten die Löwen mit 28:24 (13:12).

 Der fünffache Torschütze Maciej Majdziński war in der zweiten Hälfte einer der entscheidenden Kräfte beim Heimsieg gegen den HSC Coburg.

Der fünffache Torschütze Maciej Majdziński war in der zweiten Hälfte einer der entscheidenden Kräfte beim Heimsieg gegen den HSC Coburg.

Foto: Peter Meuter

Der Blick auf die Tabelle hatte dem Bergischen HC eindeutig die Favoritenrolle zugesprochen – auch wenn der Handball-Erstligist zuletzt mit sechs sieglosen Spielen aus der Spitzengruppe bis auf Platz 14 abgerutscht war. Die Bilanz des HSC Coburg allerdings fiel noch ernüchternder aus: Mit 0:18 Punkten aus neun Spielen kam der Aufsteiger nach Solingen, um den Löwen in der Klingenhalle mehr Probleme zu bereiten, als diesen lieb war.

Mit einer hohen Effektivität und lang vorgetragenen Angriffen zermürbte das Team von Trainer Mraz an dessen alter Wirkungsstätte die BHC-Abwehr. Keeper Tomas Mrkva parierte zwar den einen oder anderen freien Wurf vom Kreis oder von Außen, bei den Rückraum-Würfen von Pontus Zetterman oder Tobas Varvne hatte der Tscheche jedoch lange Zeit in der ersten Hälfte fast immer das Nachsehen.

Neun Minuten lang mussten die Gastgeber auf ihr erstes „richtiges“ Feldtor warten. Fabian Gutbrod (2) scheiterte ebenso wie David Schmidt an dem gut aufgelegten HSC-Schlussmann Konstantin Poltrum. Linus Arnessons erster Versuch landete neben dem Gehäuse. Vor David Schmidts 2:4 traf Arnesson nach einem Ballgewinn in Überzahl zumindest ins leere Gehäuse. Wenige Minuten später führte der Außenseiter sogar mit drei Treffern (12./6:3), weil der BHC in der Coburger Abwehr nur schwer eine Lücke fand oder Konstantin Poltrum zur Stelle war.

In die Spur kamen die Bergischen erst, als sie Mitte des ersten Durchgangs nach einer Zeitstrafe gegen Stepan Zeman ein weiteres Mal in Überzahl agierten – trotz eines Gegentreffes von Pontus Zettermann in dieser Phase. Plötzlich waren die Räume da für die am Kreis freigespielten Max Darj (2) und Tom Kare Nikolaisen, die mit ihren drei Treffern für den ersten Ausgleich der ausgeglichenen Partie sorgten. 90 Sekunden nach Darjs 7:7 ließ Fabian Gutbrod die erste Führung folgen (18.).

 BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze (r.) haderte lange Zeit mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die sich in Halbzeit zwei deutlich steigerte.

BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze (r.) haderte lange Zeit mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die sich in Halbzeit zwei deutlich steigerte.

Foto: Peter Meuter

Eine Initialzündung bedeute der Treffer allerdings nicht. Die Coburger nahmen bei ihren konzentrierten Angriffen weiterhin clever die Sekunden von der Uhr, um auf die Chancen aus dem Rückraum zu warten. Tomas Mrkva war es zu verdanken, dass die Löwen nicht noch einmal einen Rückstand aufholen mussten und mit einer 13:12-Führung in die Kabinen gingen. Wie sein Gegenüber Konstantin Poltrum kam der Schlussmann in den ersten 30 Minuten auf acht Paraden.

Mit Wiederbeginn nahm die Begegnung deutlich mehr Tempo auf – diktiert vom Bergischen HC, der nun auch mit deutlich mehr Bewegung in seinen Positionsangriffen agierte. Knapp neun Minuten lang hielten die Franken noch mit, bis sie nach drei Treffern in Serie von Maciej Majdzinski (2) und Yannik Fraatz zum ersten Mal abreißen lassen mussten (45. / 22:18). Die Vier-Tore-Führung gab dem BHC zugleich die Motivation, auch in der Deckung deutlich engagierter zu Werke zu gehen. Pontus Zettermann, Tobias Varvne oder Andreas Schröder bekamen das im Coburger Rückraum zu spüren, weil sie nicht mehr die Freiräume wie noch in der ersten Halbzeit gestattet bekamen.

In der Schlussphase waren es Fabian Gutbrod und Maciej Majdzinski, die mit ihren geradlinigen Aktionen aus dem Rückraum zum 25:21 und 26:22 die letzten Hoffnungen des Aufsteigers auf den ersten Punkt der Saison nahmen. Selbst Alois Mraz schien bei seiner Auszeit zweieinhalb Minuten vor Schluss nicht mehr an eine Wende zu glauben, da er auf die Ansage einer offenen Manndeckung verzichtete. Die Gegenwehr war gebrochen.

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