Bergischer Hc Gutbrod demontiert Eisenach

Als Fabian Gutbrod zu Beginn der zweiten Halbzeit den Ball vom ThSV Eisenach stibitzt und den Gegenstoß gleich selbst läuft, kommt in der Klingenhalle das Gefühl auf, dass es ein angenehmer Handballabend für die Anhänger des Bergischen HC sein würde. Gutbrod macht das souverän, nicht ganz so zügig wie ein Außenspieler, aber er bringt den Ball mit Wucht zum 16:11 im gegnerischen Netz unter. Schon in der ersten Hälfte hat der Rückraumhüne gut gespielt, doch in der zweiten dreht er mächtig auf und profitiert von den immer nachlässiger werdenden Eisenachern.

Was immer Gutbrod auch anpackt, es funktioniert. Sogar die Bälle, an die der gegnerische Torwart noch seine Finger bekommt, fallen irgendwie ins Tor. Es ist einer dieser Abende für den 27-Jährigen. Das merken freilich auch seine Mitspieler. Gerne setzen sie den hochsteigenden Rechtshänder in Szene, damit er während des Sprungs abschließen kann. "Guddi hat einfach super gespielt. Sowas braucht man", wird Alexander Hermann nach der Partie sagen. Beim 26:18 setzt der gebürtige Göppinger Moritz Preuss mit einem spektakulären Pass in Szene, beim 29:21 trifft er zum zehnten und letzten Mal.

Viel besser hätte sich Gutbrod nach der Begegnung in Hannover kaum verkaufen können. Dort hatte er mehrere Male in den Block geworfen und offensichtlich nicht seinen besten Tag erwischt. Davon war gegen Eisenach nichts mehr zu sehen. "Jede Minute ist der Glaube von Eisenach geringer geworden. Das hat uns natürlich geholfen", sagte Gutbrod nach dem Schlusspfiff. "Eisenach hat drei, vier oder fünf Abwehrsysteme gespielt, aber wir hatten immer eine Lösung parat." Das traf noch nicht ganz auf die erste Hälfte zu, in der die "Löwen" zwar ordentlich in der Abwehr und mit Björgvin Gustavsson im Tor gespielt, sich aber offensiv doch das eine oder andere Mal von den Gästen hatten ärgern lassen.

Einige Bälle gingen leicht verloren. Dazu vergaben die Hausherren zahlreiche Möglichkeiten. "Die Schussqualität war von uns aber doch etwas besser", fand Trainer Sebastian Hinze. Deshalb stand eine 13:10-Führung zur Pause. Danach war von Eisenach nichts mehr zu sehen. Der BHC spielte sich in einen Rausch, traf aus allen Lagen und profitierte von einem zu Hochform auflaufenden Gustavsson zwischen den Pfosten. Still und heimlich schraubte auch Alexander Oelze seine persönliche Bilanz auf neun Treffer herauf. Mit dem Schlusspfiff hatte der Spielmacher die Chance, mit einem sechsten erfolgreich verwandelten Siebenmeter auf zehn Tore zu erhöhen, doch sein Aufsetzer blieb hängen.

Der Stimmung tat dies natürlich keinen Abbruch. Nach Brian Gipperichs erstem Saisontor schossen die Löwen den ThSV mit 30:22 aus der Halle. Es war der erste Saisonsieg - und er war so hoch wie kein einziger in der vergangenen Spielzeit. "Ich bin zufrieden mit unserem Spiel über 60 Minuten", lobte folgerichtig auch Hinze. "Und ich bin froh, dass wir unsere guten Leistungen aus den ersten Spielen damit bestätigt haben." BHC-Finanzchef Jörg Föste ergänzte: "Die zwei Punkte sind eminent wichtig und Beleg dafür, dass wir uns gut au die neue Saison vorbereitet haben."

(trd)
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