Bergischer HC Fehlversuche quer durch die Bank

Bergischer HC · Der Spielplan gönnt den Handballern des Bergischen HC keine besinnlichen Feiertage. Nach der 22:23-Niederlage beim HBW Balingen-Weilstetten steht Weihnachten im Zeichen der Vorbereitung aus das Heimspiel am Montag gegen die Rhein-Neckar-Löwen.

Alles gegeben und doch wieder mit einem Treffer Unterschied verloren: Hendrik Pekeler, Alexander Oelze und Trainer Ha De Schmitz (v.l.).

Alles gegeben und doch wieder mit einem Treffer Unterschied verloren: Hendrik Pekeler, Alexander Oelze und Trainer Ha De Schmitz (v.l.).

Foto: Gregor Eisenhuth

Dr. Rolf Brack strahlte, wie er es in den vergangenen Jahren zum gleichen Zeitpunkt der Saison nur selten getan hatte. Der Trainer des HBW Balingen-Weilstetten freute sich nach dem 23:22-Sieg gegen den Bergischen HC über die Punkte 14 und 15 und damit über die beste Weihnachtsbilanz der Vereinsgeschichte. "Unser Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz ist nach der Vorrunde komfortabel."

Ha De Schmitz hätte nach dem Kampfspiel in der ausverkauften Sparkassen-Arena nichts dagegen gehabt, wenn er sich ähnlich positiv gestimmt hätte geben können. Nach der vierten Niederlage mit einem Treffer Differenz allerdings konnte der Coach des Bergischen HC nur erklären: "Das tut weh".

Erst recht die Vorstellung, dass die Bergischen bei nur zwei Siegen mehr in der Tabelle ähnlich gut dastehen könnten wie die Truppe von Rolf Brack. Einmal mehr hat der Aufsteiger gezeigt, dass er in der Handball-Bundesliga kaum einen Gegner und keine fremde Halle fürchten muss — auch wenn die vorletzte Begegnung der Hinserie nur phasenweise Erstliga-Niveau hatte.

Die "Matthias Puhle-Psychose"

Das Vorhaben, mit Geduld zu spielen, sei zumindest am Anfang gut umgesetzt worden. "Wir haben nur die glasklaren Chancen aus aussichtsreichen Positionen nicht verwertet" — quer durch die Bank. Das war für Ha De Schmitz ein Grund für die Niederlage. Ein anderer war das zu hohe Tempo, mit dem Ende der ersten Halbzeit plötzlich agiert wurde. Und da wäre noch der Ausfall des linken Rückraums. "Kenny hatte leider eines seiner Leistungstäler."

Ha De Schmitz hatte das fast schon geahnt, obwohl der 64-Jährige sonst immer erklärt, dass ihn Vergangenes nie taktiere. "Ich glaube, Kenneth Klev hat eine Matthias Puhle-Psychose". Als der Keeper des HBW Balingen-Weilstetten noch bei der HSG Düsseldorf zwischen den Pfosten gestanden hatte, hatte er dem Norweger jedes Mal den letzten Nerv geraubt. "Allerdings ist es gegen Balingen generell schwer, Tore über die Halbpositionen zu machen", schränkte Schmitz ein.

Wie so oft in dieser Saison bleibt nur wenig Zeit, den verpassten Punkten hinterher zu trauern. Zwischen gemütlichen Stunden im Kreis der Familie ist an Weihnachten Training angesagt, um für das letzte Heimspiel in diesem Jahr gerüstet zu sein. Mit den Rhein-Neckar-Löwen gastiert am zweiten Feiertag eines der Top-Teams der Liga in der Wuppertaler Unihalle. Der Tabellenfünfte allerdings scheint angeschlagen, was der jüngste Auftritt in eigener Halle gegen den TV Hüttenberg unterstreicht. Von Arbeitsverweigerung wurde in Mannheim geredet, nachdem der haushohe Favorit eine 22:13-Führung (36.) fast noch verspielte und sich irgendwie zu einem 30:26-Erfolg ins Ziel rettete.

Handball-Bundesliga: Bergischer HC — Rhein-Neckar-Löwen (Montag, 17.30 Uhr, Unihalle Wuppertal).

(RP/rl)
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