Bergischer HC Erstmals Außenseiter

Bergischer HC · In der Meisterschaft stapelt jeder Gegner tief, wenn er gegen den Bergischen HC antreten muss. Heute Abend nun überlässt der Zweitliga-Primus dem HSV Hamburg die Rolle des Favoriten. Eine kleine Chance, die Hanseaten aus dem Pokal-Wettbewerb zu werfen, wittern die Löwen trotzdem.

 Zwei Mal standen sich HSV-Torjäger Hans Lindberg (l.) und BHC-Kepper Mario Huhnstock in der vorigen Saison gegenüber. Dem mühevollen 29:25-Erfolg in der Unihalle ließen die Hamburger in der Rückrunde einen souveränen 32:27-Arbeitssieg vor heimischem Publikum folgen.

Zwei Mal standen sich HSV-Torjäger Hans Lindberg (l.) und BHC-Kepper Mario Huhnstock in der vorigen Saison gegenüber. Dem mühevollen 29:25-Erfolg in der Unihalle ließen die Hamburger in der Rückrunde einen souveränen 32:27-Arbeitssieg vor heimischem Publikum folgen.

Foto: Imago

Stefan Adam kann nicht verleugnen, dass er sich bei der Wahl der Spielstätte auf seinen Aberglauben verlassen hat. "Wir haben in der Vorsaison in der Unihalle gegen große Mannschaften mehrfach ein gutes Bild abgegeben," sagt der Manager des Bergischen HC. Die Füchse Berlin hatten in Wuppertal ihre Probleme, der SC Magdeburg hatte eine deutliche Abfuhr erteilt bekommen, und auch der HSV Hamburg hatte gegen den Erstliga-Novizen nur mit Ach und Krach beide Punkte behalten.

Fast exakt ein Jahr später kommt es in der dritten Runde des DHB-Pokals zur Neuauflage des Duells mit den Hanseaten. An der Rollenverteilung hat sich nichts verändert, auch wenn die Löwen dem Champions League-Teilnehmer nur noch als Zweitligist gegenüberstehen. Obwohl das Hamburger Star-Ensemble um Johannes Bitter, Michael Kraus und Hans Lindberg als hoher Favorit antritt, glaubt man bei den Bergischen an die eigene Chance. "Der HSV hat zahlreiche Weltklasse-Spieler in seinen Reihen, aber auch größere Verletzungssorgen", sagt Stefan Adam.

Am Sonntag beim 30:24-Erfolg gegen Partizan Belgrad in der Champions League hatte Trainer Martin Schwalb auf die verletzten Johannes Bitter, Oscar Carlén und Torsten Jansen sowie Marcin Lijewski, Blazenko Lackovic und Pascal Hens verzichten müssen. Um heute zumindest auf die verbleibenden Akteure aus dem dezimierten Kader gesund zurückgreifen zu können, hat Martin Schwalb lediglich eine Einheit zur Regeneration zwischen den beiden Spielen angesetzt. "Denn gegen den BHC steht uns der nächste Kraftakt bevor", erklärt der HSV-Coach.

Schwalbs Respekt ist durchaus begründet. Nicht zuletzt, weil sich seine Truppe vor einer Woche in der Meisterschaft beim 28:28 gegen den Aufsteiger TV Neuhausen gründlich blamiert hat. "In der Regel ist ein Top-Team wie Hamburg vielleicht alle acht Wochen mal nachlässig", urteilt Sebastian Hinze. "Aber das ist absolut zweitrangig." Erstmals in dieser Saison ist der Trainer mit seinem Team der Außenseiter und nicht in der komfortablen Situation wie zuletzt gegen den TuS Ferndorf (30:18), sich durchaus auch ein paar Nachlässigkeiten ohne Folgen erlauben zu können. "Wir müssen vorne so effektiv spielen, dass wir nicht in die Hamburger Konter rennen", fordert Hinze. Nur dann sei der BHC in der Lage, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. "Wenn wir hundert Prozent abliefern, die Hamburger aber auch, dann wird es für uns ganz schwer."

Michael Hegemann vertraut bei dem "Bonusspiel der Saison" auf das Selbstvertrauen, das sich die Mannschaft in der Zweiten Liga mit zuletzt sechs Siegen in Serie erarbeitet hat. "Wir wollen es nicht machen, wie andere Zweitligisten und heulen, wenn sie gegen uns spielen, weil wir angeblich der große Favorit sind." Der Rückraumspieler verspricht stattdessen einen intensiven Pokalfight.

(RP)
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