Bergischer Hc Die Wand hochmotivierter Abwehrspieler

Solingen · Der Bergische HC dominiert den TV Hüttenberg beim 38:26 (14:8)-Sieg im Prestigeduell der 2. Handball-Bundesliga.

 Drei Wochen lang war Max Weiß (r.) wegen einer Lungenverletzung außer Gefecht gewesen. Gegen den TV Hüttenberg kehrte der Kreisläufer als wichtige Stützen in den Innenblock zurück.

Drei Wochen lang war Max Weiß (r.) wegen einer Lungenverletzung außer Gefecht gewesen. Gegen den TV Hüttenberg kehrte der Kreisläufer als wichtige Stützen in den Innenblock zurück.

Foto: Gregor Eisenhuth

Die Auszeit in diesem Moment war ungewöhnlich. Zwei Minuten hatte der Bergische HC gerade in Unterzahl agiert und trotzdem die seit der 13. Minute bestehende Drei-Tore-Führung erstmals auf fünf Treffer ausgebaut. Die Akteure des TV Hüttenberg wirkten konsterniert, nachdem Christian Hoße und Alexander Oelze auf 13:8 erhöht hatten (27.). Die Schlussphase der ersten Halbzeit war zum Selbstläufer geworden, und trotzdem legte Sebastian Hinze nach einem weiteren Ballgewinn die Grüne Karte ab.

"Ich wollte einfach Ruhe reinbringen und den Jungs wie auch bei der Auszeit Mitte der zweiten Hälfte eine kurze Pause gönnen", wird der Trainer des Handball-Zweitligisten später erklären. Das Konzept ging auf. Sein Team hatte in den Schlussminuten so viel Puste, um in Person von Viktor Szilagyi das 14:8 nachzulegen und gleichzeitig die Zahl der Gegentreffer auf mickrigen Acht zu halten.

Mit der Rückkehr des in den zwei verlorenen Spielen gegen Friesenheim und Aue schmerzlich vermissten Max Weiß hatte die BHC-Abwehr ihre Stabilität zurück. Florian Laudt und seine Nebenleute im Hüttenberger Rückraum rannten wirkungslos an gegen eine Wand hochmotivierter Abwehrspieler, die alles investierten, um ihren zweiten Tabellenplatz im direkten Duell nicht zu verlieren.

Als Max Weiß in der 24. Minute dringend eine Pause benötigte und keuchend seinen Platz neben Michael Hegemann im Mittelblock räumte, übernahm Fabian Bohnert. Die kleinliche Zeitstrafe gegen ihn bei seiner ersten Offensivaktion war der einzige kleine Makel eines gelungenen Debüts. "Die Mannschaft hat mir im Training ein gutes Gefühl gegeben." Mit so hochwertigen Feldspielern neben sich könne ein Einstand so aussehen. "In der Deckung war das kein Problem, im Angriff jedoch führen nur kleine Schritte zum Erfolg." So blieb Bohnert neben Emil Berggren der einzige Akteur im Löwen-Kader, der sich beim souveränen 38:26-Heimsieg gegen den TV Hüttenberg nicht in die Torschützenliste eintrug.

In die Bresche sprangen genügend Andere. Von allen Positionen strahlten die Bergischen Gefahr aus und waren damit von den Hüttenbergern schwer auszurechnen — egal, welche Abwehrvariante sie auch praktizierten. Christian Hoße (5), Arnor Gunnarsson (5) und Alexander Oelze (10/4) glänzten genauso mit einer fast perfekten Wurfquote wie Viktor Szilagyi. "Er hat gespielt wie ein Teufel", urteilte Dr. Diederich von der Heyde. Gerechnet hatte der Mannschaftsarzt nicht unbedingt damit, nachdem er den Spielmacher nach einem Zusammenprall mit Sebastian Weber Anfang der ersten Halbzeit mehrere Minuten lang am Knie behandelt hatte.

Nach diesem Auftritt gönnt Sebastian Hinze dem Team zumindest am heutigen Heiligabend einen freien Tag. Morgen wird trainiert, um auf die letzte Partie des Jahres am 26. Dezember gegen die SG Bietigheim optimal vorbereitet zu sein.

(RP/rl)
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