Bergischer HC Die Verpflichtung einer Spitzenleistung

Solingen · Morgen tritt der Bergische HC zum vorletzten Spiel des Jahres beim HSV Handball an. Die Hamburger brennen auf Revanche gegen den Erstliga-Aufsteiger, hatten die Löwen das Hinspiel doch sensationell mit 34:27 gewonnen.

 Morgen Nachmittag werden Stanko Sabljic und seine Teamkollegen des Bergischen HC wohl kaum noch einmal so viele Gelegenheiten bekommen, gegen den Torsten Jansen (l.) und Co. so frei zum Abschluss zu kommen wie im Hinspiel.

Morgen Nachmittag werden Stanko Sabljic und seine Teamkollegen des Bergischen HC wohl kaum noch einmal so viele Gelegenheiten bekommen, gegen den Torsten Jansen (l.) und Co. so frei zum Abschluss zu kommen wie im Hinspiel.

Foto: Stephan Köhlen

An die Begegnung gegen den HSV Handball Anfang September erinnern sich die Löwen gerne zurück. Der Bergische HC überrumpelte den Champions League-Sieger und brachte der Truppe zwei ihrer bis heute nur sieben Gegenpunkte bei. Es war eines dieser Spiele, in denen beim BHC alles und beim Kontrahenten nur wenig funktionierte. Die Partie ist immer noch die größte Überraschung der Bundesliga und wird es wohl bis zum Saisonende auch bleiben. Die Aufgabe morgen in Hamburg ist also klar: das Unmögliche wiederholen.

Was für eine Euphorie der Bergische HC mit diesem 34:27-Hinspielsieg erstmals entfachte, zeigt sich bereits morgen früh am Hauptbahnhof. 400 Freunde und Fans des Vereins reisen im ausverkauften Sonderzug in die Hansestadt. "Das ist natürlich ein Riesenschuss Extra-Motivation", freut sich Trainer Sebastian Hinze auf die bergische Invasion.

"Vieles, was wir hier machen ist schön und groß. Aber der Sonderzug ist etwas ganz besonders Großes. Darauf werde ich von allen Seiten auch von anderen Vereinen angesprochen." Ob die Fans aus dem Bergischen die heimischen Anhänger in der O2-World übertönen werden, ist fraglich. "Aber wir haben ein Stück weit die Verpflichtung, eine absolute Spitzenleistung abzurufen."

Für eine zweite Sensation müsste wieder alles passen, während die Hamburger ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleiben. Der HSV befindet sich in Topform und ist auf Platz drei nah zur Spitze. Aufgegeben haben Hinze und sein Team freilich noch lange nicht. "Im Dezember sollen Punkte her. Wir werden die Chance in Hamburg nicht einfach so verstreichen lassen." Der Coach räumt ein, dass die Aussicht auf einen Sieg am zweiten Weihnachtstag gegen den VfL Gummersbach höher sein werde. "Aber wir sind noch lange nicht so weit, dass wir uns aussuchen können, wann wir eine Spitzenleistung abrufen."

Mit der jüngsten Partie gegen den THW Kiel ist der Trainer wieder zufrieden. Drei Dinge der Verbesserung hatte Hinze sehen wollen: die Temposteuerung, die Körpersprache und das Paket Abwehr / Torwart. "Alles ist uns besser gelungen", lobt Hinze. Die Bergischen schlossen nicht überhastet ab, weil sie einen auf der anderen Seite vorhergehenden Fehler schnell wieder gutmachen wollten. Und Torhüter Mario Huhnstock lieferte elf Paraden.

"Das ist ein Wert, mit dem wir gut leben können", sagt der Trainer, verweist aber darauf, dass er nur Paraden meint, die im anschließenden Ballbesitz enden. "Unsere Kennziffer ist zwölf. Wenn wir die erreichen, haben Abwehr und Torwart sehr gut gearbeitet." Vieles wird gegen den HSV darauf ankommen, die gefährlichen Gegenstöße zu vermeiden. "Da ist es mir lieber, wir vergeben den einen oder anderen Wurf, als dass wir uns einen Technischen Fehler erlauben, der umgehend bestraft wird." Ein Vorhaben, das gegen die stärksten Gegner der Liga natürlich schwer umzusetzen ist. Ohne eine optimale Leistung haben die Löwen jedoch ohnehin keine Chance, ein weiteres Handball-Wunder zu schaffen.

Handball-Bundesliga: HSV Handball — Bergischer HC (Sonntag, 15 Uhr, O2-World Hamburg).

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort