Bergischer HC Die Last des Hinspiels

Bergischer HC · Der SC Magdeburg ist zu bezwingen. Das weiß der Bergische HC seit seinem 40:31-Erfolg im Hinspiel. Das Ergebnis ist zugleich auch ein Nachteil. Denn noch einmal unterschätzen werden die Bördeländer den Aufsteiger nicht.

 Kenneth Klev (r.) war im Hinspiel als zehnfacher Torschütze der überragende Mann beim Bergischen HC. Fabian van Olphen, der aufgrund eines Kreuzbandrisses länger ausfällt, hatte mit dem SC Magdeburg in der Unihalle wenig zu bestellen.

Kenneth Klev (r.) war im Hinspiel als zehnfacher Torschütze der überragende Mann beim Bergischen HC. Fabian van Olphen, der aufgrund eines Kreuzbandrisses länger ausfällt, hatte mit dem SC Magdeburg in der Unihalle wenig zu bestellen.

Foto: Imago

Der Bergische HC hatte lange Zeit so gute Karten in der Hand. In dem Wissen, sich gegen die etablierte Konkurrenz der Handball-Bundesliga behaupten zu können, schien es nur eine Frage der Geduld, wann der Aufsteiger den dritten Abstiegsplatz wieder verlassen würde. Seitdem der VfL Gummersbach in der Rückrunde angefangen hat, plötzlich kein Spiel mehr zu verlieren, und das Team von Trainer Ha De Schmitz mögliche Siege in Großwallstadt oder gegen Melsungen hat liegenlassen, haben die Karten jedoch deutlich an Wert verloren.

Vier Pluspunkte, aber nur zwei Minuszähler entfernt ist die HSG Wetzlar, wo man in dieser Woche kalte Füße bekommen hat. Gennadij Chalepo wurde nach dem 19:20 gegen den TV Großwallstadt als Trainer beurlaubt und der Abstiegskampf erprobte Kai Wandschneider als Nachfolger verpflichtet. Auch Gummersbach hat bislang 18 Punkte gesammelt, allerdings ein Spiel weniger ausgetragen als die anderen Clubs aus der unteren Tabellenhälfte.

Unter diesen Bedingungen gerät der BHC unter Zugzwang, um nicht den Anschluss zu verlieren. Alleine das Ergebnis aus dem Hinspiel zugrunde gelegt, sollten die Löwen schon heute Abend nachlegen können: Mit 40:31 war der SC Magdeburg im Oktober aus der Wuppertaler Unihalle gefegt worden. Einen der schönsten Momente in der ersten Erstliga-Saison des Bergischen HC ringt Ha De Schmitz im Rückblick immer noch ein zufriedenes Grinsen ab. "Ich habe keine Ahnung, warum es eigentlich so war. Es war unrealistisch." Sein Team habe damals einen unglaublichen Sahnetag erwischt, und Magdeburg sei vielleicht etwas überheblich angetreten.

Der Sieg im ersten Aufeinandertreffen ist Vor- und Nachteil zugleich. Oelze, Knudsen und Co. haben erfahren, dass der SC Magdeburg zu bezwingen ist. Gleichzeitig können sie sich sicher sein, dass die Mannschaft um den ehemaligen Solinger Keeper Gerrie Eylers auf Revanche bedacht ist. "Noch einmal werden sie uns nicht unterschätzen", sagt Ha De Schmitz über die Last des Hinspiels. Trotzdem hofft der Coach, dass beim Tabellensechsten etwas Zählbares herausspringt. Zum einen fehlt mit Kapitän Fabian van Olphen eine der wichtigsten Stützen in Offensive wie Defensive. Zum anderen ist das heutige Meisterschaftsspiel eingebettet in die beiden Europapokal-Spiele gegen Tatran Presov. Mit einem 29:29 kehrten die Bördeländer aus der Slowakei zurück.

Der Bergische HC hingegen hat eine zehntägige Pause hinter sich, die Ha De Schmitz sehr gelegen kam. Kristian Nippes beispielsweise konnte sich als Rechtsaußen-Ersatz für Richard Wöss einspielen. Auch Jens Reinarz hat die spielfreie Zeit gut getan, um unter normalen Bedingungen nach seiner Krebs-Operation zu seiner Form zu finden. "Vor allem haben wir viele einfache Dinge in Erinnerung gerufen, die wichtig für unser Angriffsspiel sind", sagt Ha De Schmitz – damit mehrminütige Torflauten wie gegen Melsungen oder Großwallstadt der Vergangenheit angehören.

Handball-Bundesliga: SC Magdeburg – Bergischer HC (heute, 20.15 Uhr, Getec-Arena).

(RP)
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