Bergischer HC Der Pfosten stand im Weg

Bergischer HC · Der TV Großwallstadt lag bereits am Boden. Mit zwei Drei-Tore-Serien hatte der Bergische HC gestern Abend die Kontrolle übernommen, am Ende beim 23:24 aber wieder einmal mit einem Treffer Differenz verloren.

 Carlos Prieto (r.) spielte von Beginn an neben Hendrik Pekeler im Mittelblock. Der Blitztransfer verlieh der BHC-Abwehr sichtlich Stabilität.

Carlos Prieto (r.) spielte von Beginn an neben Hendrik Pekeler im Mittelblock. Der Blitztransfer verlieh der BHC-Abwehr sichtlich Stabilität.

Foto: Gregor Eisenhuth

23 Tore beim Gang in die Kabinen sprechen eine deutliche Sprache. In der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena drückten die Abwehrreihen beider Handball-Erstligisten dem Spiel den Stempel auf. Sowohl der TV Großwallstadt als auch der Bergische HC hatten reichlich Mühe, eine Lücke zu finden, wenn sich die gegnerische Deckung einmal formiert hatte. Beim BHC hatte sich von Beginn an Blitz-Neuzugang Carlos Prieto neben Hendrik Pekeler in den Mittelblock gesellt. Hier machte der Spanier das, wofür er verpflichtet worden ist: Prieto zeigte Präsenz und strahlte Sicherheit aus. In der Offensive machte er Platz für Alexander Oelze.

Hendrik Pekeler beendete in der 10. Minute die spielerische Durststrecke. Sehenswert von Runar Karason bedient erzielte der Kreisläufer das 2:4. Zuvor hatte beim Aufsteiger lediglich der Isländer getroffen, als er bei drohendem Zeitspiel gezwungen worden war, zum Wurf anzusetzen. Die Großwallstädter machten es nicht besser. Sie profitierten jedoch von einem Pfostentreffer und einem Fangfehler von Alexander Oelze, um jeweils zum Tempogegenstoß ansetzen zu können. Diesem frühen Rückstand sollten die Bergischen lange Zeit erfolglos hinterherlaufen.

Mehrfach ließen die Bergischen beste Chancen aus, um den Anschluss zu finden oder gar schon in der ersten Halbzeit die Führung zu übernehmen. Hendrik Pekeler und Alexander Oelze nach einem Tempogegenstoß oder Jens Reinarz beim Nachwurf — sie alle scheiterten mit ihren freien Bällen an TVG-Schlussmann Martin Galia. Weil aber auch die von zuletzt zwei Niederlagen verunsicherten Gastgeber reichlich Fehler unterliefen, reichte es dann doch irgendwann zum Ausgleich. Nach dem 8:11 gelang Fabian Böhm der dritte BHC-Treffer in Serie zum 11:11 (30.).

Zweifache Unterzahl überstanden

In der zweiten Hälfte sprach vieles für den Aufsteiger. Er überstand vier Minuten in zweifacher Unterzahl ohne nennenswerte Folgen. Mario Huhnstock förderte mit seinem gehaltenen Siebenmeter gegen Michael Spatz die gegnerische Nervosität, die in vielen Technischen Fehlern endete. Nachdem Jens Reinarz und Carlos Prietos ihre Zeitstrafen abgebrummt hatten, übernahmen die Löwen die Kontrolle. Auf eine Drei-Tore-Serie zur ersten Führung (44. / 18:17) folgte eine weitere zehn Minuten später — gekrönt von einem Kempa-Trick abgeschlossen von Jens Reinarz. Dem Tor des Tages ließ Hendrik Pekeler das 22:20 (54.) folgen.

Der Gegner, der schon am Boden lag, und die rund 2800 TVG-Fans, die schon verstummt waren, bauten die Bergischen jedoch ungewollt wieder auf. Der Pfosten stand Fabian Böhm bei seinem Versuch aus dem Rückraum ebenso im Weg wie im folgenden Angriff bei Richard Wöss. Jeweils geantwortet hatten Michael Spatz und Maximilian Holst mit der Rückeroberung der Führung.

64 Sekunden blieben dem BHC nach dem 23:24 und der von HaDe Schmitz genommenen Auszeit Zeit, um sich noch den Ausgleich zu erarbeiten. Geschickt spielten Oelze und Co. die verbleibenden Sekunden herunter, noch geschickter störten die Großwallstädter den Spielaufbau. Auch die Maßnahme verpuffte, Kristoffer Moen als siebten Feldspieler für Keeper Mario Huhnstock einzuwechseln. Hendrik Pekelers direkter Freiwurf nach der Schlusssirene blieb in der Mauer kleben. Wieder einmal gab der BHC eine Begegnung mit einem Treffer Differenz verloren.

(RP/rl)
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