Bergischer Hc Der letzte bergisch-hessische Klassiker

Solingen · Zwei Spieltage vor Saisonende hat der Bergische HC heute Abend beim TV Hüttenberg eine weitere Chance, sich den Titel in der 2. Handball-Bundesliga zu sichern. Dazu reicht den Löwen ein Remis beim ewigen Rivalen.

 Ungewohnte Lücken in der Deckung offenbarten Fabian Bohnert, Christian Hoße und Max Weiß (v.l.) zuletzt bei der 33:36-Niederlage gegen die TSG Friesenheim.

Ungewohnte Lücken in der Deckung offenbarten Fabian Bohnert, Christian Hoße und Max Weiß (v.l.) zuletzt bei der 33:36-Niederlage gegen die TSG Friesenheim.

Foto: Eisenhuth

In einer Woche trennen sich die Wege zweier Zweitliga-Clubs, die sich in der Vergangenheit stets brisante Spiele geliefert haben. Auch wenn der Bergische HC und der TV Hüttenberg bis vor zwei Jahren noch nicht ganz oben anzusiedeln waren, ging es in beiden Lagern immer darum, den jeweiligen Kontrahenten in der Spitzengruppe hinter sich zu wissen. Zuletzt waren stets die Löwen in dem bergisch-hessischen Fernduell der Sieger. In der Saison 2010/11 schnappte der BHC den Hüttenbergern am letzten Spieltag den direkten Erstliga-Aufstieg vor der Nase weg, zwölf Monate später war der ewige Rivale beim Wiederabstieg aus dem Handball-Oberhaus eine Position schlechter platziert.

In dieser Spielzeit gehörte der TV Hüttenberg erstmals nicht zu den Vereinen, die dem Bergischen HC bei dem Vorhaben, in die Erste Liga zurückzukehren, gefährlich wurden. Mit dem souveränen 36:28-Erfolg im Hinspiel bugsierte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze die Hessen aus der Spitzengruppe. Den Weg zurück hat der aktuelle Tabellenachte danach nicht mehr gefunden.

Nach der verpassten Chance, schon am Mittwoch in Ludwigshafen den Zweitliga-Titel unter Dach und Fach zu bringen, könnten die Bergischen nun heute Abend ihr Meisterstück machen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den TV Emsdetten, so dass bereits ein Remis ausreicht, um nach dem Aufstieg auch das zweite Saisonziel zu erreichen. Notwendig dafür ist eine deutlich engagiertere Leistung als zuletzt bei dem schwachen Auftritt gegen die TSG Friesenheim, der zu einer 33:36-Niederlage führte. Von dem Siegeswillen, der dem Tabellenführer eine Serie von zwölf Begegnungen ohne Niederlage beschert hatte, war insbesondere in der zweiten Halbzeit wenig zu erkennen gewesen.

"Friesenheim hat mehr Leidenschaft und Konsequenz die Platte gebracht", musste Sebastian Hinze neidlos anerkennen. Zudem offenbarte die offensiv ausgerichtete 5:1-Deckung Lücken, die der Isländer Arni Sigtrygsson mit glänzenden Pässen sowie Kreisläufer Christian Klimek gnadenlos aufdeckten. Im Hinblick auf den heutigen Klassiker hatte Sebastian Hinze im Training zumindest noch etwas mehr Zeit, um taktisch auf den Ausfall von Emil Berggren reagieren zu können. Der Schwede weilt aufgrund eines Trauerfalls in der Familie weiterhin in seiner Heimat. "Anders als in Ludwigshafen wollen wir in Hüttenberg wieder einen optimalen Tag erwischen, konzentriert und konsequent unser Spiel durchziehen – dann werden wir am Ende auch erfolgreich sein", verspricht der BHC-Cheftrainer.

Obwohl Sebastian Hinze mit seinem Team zwei Spieltage vor Saisonende nach einer souverän gestalteten Rückrunde die Tabelle anführt, taucht sein Name nicht ganz vorne in einer gestern von der Handball-Bundesliga (HBL) veröffentlichten Liste der "Besten der Zweiten Liga" auf. Die Trainer und Manager der Zweiten Liga wählten Patrik Liljestrand (TV Emsdetten) zum "Coach der Saison" vor den punktgleichen Rastislav Trtik (Empor Rostock) und Jochen Zürn (SG Bietigheim). In den Kategorien "Spieler der Saison" und "Torhüter der Saison" sind mit Viktor Szilágyi auf Platz zwei und Jan Stochl auf Rang drei ebenfalls zwei BHC-Akteure benannt.

(RP)
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