Bergischer HC Das letzte Mini-Polster reicht

Bergischer HC · Kampf war Trumpf im bergischen Derby der Handball-Bundesliga. Am Ende jubelte der Bergische HC über einen 31:29 (13:14)-Auswärtserfolg, mit dem er in der Tabelle am VfL Gummersbach vorbeizog und die Abstiegsränge verlässt.

 Mario Huhnstock knüpfte an seine guten Leistungen der letzten Spiele an. In der ersten Halbzeit bewahrte der Keeper sein Team vor einem frühen Rückstand.

Mario Huhnstock knüpfte an seine guten Leistungen der letzten Spiele an. In der ersten Halbzeit bewahrte der Keeper sein Team vor einem frühen Rückstand.

Foto: Gregor Eisenhuth

Zum wiederholten Mal greift Mario Huhnstock als Retter in der Not ein. Der Schlussmann des Bergischen HC steht Kentin Mahé bei einem Tempogegenstoß alleine gegenüber und verhindert mit seiner 13. Parade der ersten Halbzeit, dass der VfL Gummersbach wieder die Führung übernimmt — und das in Unterzahl.

Wie in den Phasen zuvor, als der BHC im Bergischen Derby der Handball-Bundesliga mit einem Mann mehr agieren durfte, schlägt die Mannschaft von HaDe Schmitz auch wenige Minuten vor dem Seitenwechsel kein Kapital aus seinem Vorteil. Auf den Pfostentreffer von Hendrik Knudsen, der Kentin Mahé den Tempogegenstoß ermöglicht hatte, folgt ein katastrophaler Querpass von Fabian Böhm ins Seitenaus. Als Igor Anic die komplette Löwen-Abwehr hinterläuft und vom Kreis den VfL in Front bringt, hat der Coach genug gesehen. Die Auszeit ist fällig.

Bereits in der Anfangsphase hatte die linke Abwehrseite Schwächen offenbart, was die drei frühen Treffer von Adrian Pfahl belegen. Einige Male hatte Mario Huhnstock die Patzer seiner Vorderleute ausbügeln müssen und verhindert, dass der BHC in den Anfangsminuten in Rückstand geriet. Mit Kristoffer Moen für Hendrik Knudsen (10.) in der 6:0-Abwehr mussten die Gummersbacher deutlich mehr für eine gute Wurfchance tun.

Der kämpferische Einsatz ist hoch — wie es von zwei Mannschaften zu erwarten ist, die um den Klassenerhalt kämpfen. Die schwankende Fehlerquote allerdings auch. Aus diesem Grund schafft es auch keiner der bergischen Konkurrenten, sich abzusetzen. Mehrmals verspielen die Löwen eine Zwei-Tore-Führung, mehrmals zieht das Team von Trainer Sead Hasanefendic wieder auf einen Treffer vorbei.

Sechs Minuten vor Schluss wirft Alexander Oelze mit seinem neunten verwandelten Siebenmeter abermals ein Zwei-Tore-Minipolster heraus. Eine Zeitstrafe gegen Kentin Mahé gibt es hinzu. Wieder nutzen die Bergischen ihren Vorteil nicht, weil sich Kenneth Klev gegen Adrian Pfahl nur mit einem Griff in den Wurfarm zu helfen weiß und vom Feld muss. Kurze Zeit später folgt in eigener Unterzahl der erste Bigpoint: Kristian Nippes' 28:26 aus dem Rückraum (58.). Als die Pritschow-Brüder die Hand zum Zeitspiel heben, sprechen sich Fabian Böhm und Hendrik Pekeler beim Freiwurf mit den Augen ab. Ein Doppelpass und Pekeler vollendet freistehend vom Kreis zum 29:27.

Auch in der letzten Schlüsselszene geht ein BHC-Akteur als Sieger hervor. Jan Stochl — bis dahin lediglich knapp 60 Sekunden zwischen den Pfosten , als sein Torhüterkollege dringend einen Toilettengang einlegen musste — lenkt Zrnic' Siebenmeter beim Stand von 30:28 um den Pfosten. Das reicht, um letztendlich am VfL mit einem 31:29-Erfolg in der Tabelle vorbeizuziehen.

(RP)
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