Bergischer HC Blindes Verständnis

Bergischer HC · Der Bergische HC hat den TuS Ferndorf überlegen aus der Klingenhalle geworfen. Beim 30:18-Erfolg überzeugte ein Mal mehr die massive 6:0-Deckung der Löwen, die den Gegner vor eine unlösbare Aufgabe stellte. So entwickelte sich eine aus BHC-Sicht positiv unspektakuläre Partie.

Moritz Barkow brachte den TuS Ferndorf in der Klingenhalle in Führung. Im Gegenzug tankte sich Kristian Nippes bis an den Kreis durch, um zum 1:1 auszugleichen. Damit hatte der Bergische HC die kritischste Phase der Zweitliga-Begegnung bereits überstanden. Was die Löwen-Handballer in den kommenden Minuten boten, war für die Siegerländer mindestens eine Nummer zu groß. Da spielte es eigentlich keine Rolle mehr, dass der Aufsteiger vielleicht nicht in Bestform agiert hat, wie Trainer Caslav Dincic später hervorheben wird.

Der BHC agierte wie gewohnt mit seiner seit mehreren Wochen perfekt eingespielten 6:0-Deckung und eroberte einen Ball nach dem anderen. Den ersten Tempogegenstoß schloss Arnor Gunnarsson zum 2:1 ab, den zweiten versenkte Jan Artmann, der im weiteren Verlauf der Partie mit Pech an den Fingern glücklos bleiben sollte. Bis zum 5:2 hatte der Linksaußen drei Mal verworfen. An der mannschaftlichen Überlegenheit änderte dies freilich nichts. Auch im Positionsangriff machten die Gastgeber vieles richtig. Hier überzeugte vor allem Viktor Szilagyi, der mehrere Male bei Zuspielen oder eigenen Abschlüssen genial agierte. Grundstein war aber erneut die 6:0-Abwehr mit Michael Hegemann und Max Weiß im Zentrum.

"Max und ich haben in der vergangenen Saison bei der HSG Düsseldorf schon nebeneinander gespielt", erläutert Hegemann. "Deshalb haben wir inzwischen ein blindes Verständnis entwickelt." Es funktionierte so gut, dass die Abwehr sogar in Unterzahl in der 5:0-Variante bestens funktionierte. In der zweiten Hälfte wirkten die Löwen dezimiert teilweise noch gefährlicher. Sie eroberten Ball um Ball und schlossen die Konter effektiv ab. "Das Abwehrsystem kommt den Spielertypen unserer Mannschaft entgegen", meint Michael Hegemann. "Besonders gut war, dass wir es heute überhaupt nicht haben schleifen lassen." Darüber hinaus zeigte Torhüter Jan Stochl seine zweite Spitzenleistung hintereinander in der Klingenhalle.

Spektakulär unspektakulär

Nur in den letzten zehn Minuten ließ die Konzentration ein bisschen nach. "Das sind Dinge, die ich bei einem solchen Spielstand auch verzeihe", sagt Sebastian Hinze. Ein noch höherer Erfolg wäre möglich gewesen, aber in der Schlussphase wurden die konsequenten Abschlüsse etwas weniger. Auch die sechs Gegentreffer in den letzten Minuten waren im Hinblick des gesamten Spielverlaufs zu viel. Doch damit kann Hinze gut leben. Schließlich sind die Löwen zuvor so spektakulär unspektakulär auf die Siegerstraße eingebogen.

(trd)
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