Die Hausherren hatten eine offensiv starke erste Halbzeit hingelegt. Aufgrund von zwei Zeitstrafen zum Ende der ersten Hälfte hatten sie es aber verpasst, das Ergebnis nach 30 Minuten bereits klarer zu gestalten. Da sich im Anschluss auch Nettelstedts Torwart Nikola Blazicko, der in den ersten zwölf Minuten nicht einen Ball gehalten hatte, steigerte, konnten die Gäste das Spiel mit einem Mal wieder offen gestalten und glichen elf Minuten vor dem Ende zum 25:25 aus. Acht Minuten vor dem Schlusspfiff brachte Vuko Borozan Lübbecke gar mit 27:26 in Front - die erste Führung des Tabellenletzten in der Klingenhalle.

Dabei hatte Nettelstedt lange überhaupt kein Mittel gegen den überragenden Mittelmann Alexander Oelze und den sechsfachen Torschütze Fabian Gutbrod gefunden. Doch dann taute eben Blazicko auf und entnervte die Hausherren mit acht Paraden binnen 15 Minuten völlig. Nach Nettelstedts erstem Ausgleich in der Schlussphase gab BHC-Trainer Sebastian Hinze das von den Fans lang erwartete Zeichen und schickte Kapitän Viktor Szilágyi zum Aufwärmen. In Minute 54 war es dann so weit: Der lang verletzte Spielmacher gab sein Comeback - es riss die Fans von den Sitzen. Erst recht, als der 37-Jährige zum 28:27 einwarf. Max Weiß erhöhte auf 29:27, indem er einen Abpraller nach einem Schlagwurf Szilágyis verwertete, und Oelze erzielte mit seinem elften Treffer den Endstand. Die Klingenhalle tobte.