Bergischer HC BHC verliert das Derby in Gummersbach

Solingen · Mit 28:31 (15:17) verlieren die Bergischen die hitzige Partie der Handball-Bundesliga.

Von Beginn an war die Partie der Handball-Bundesliga zwischen dem VfL Gummersbach und dem Bergischen HC ein rassiges Derby: Schon in der 17. Minute gab es den ersten Aufreger, als VfL-Rechtsaußen Raul Santos und BHC-Torwart Björgvin Gustavsson aneinandergerieten, nur knappe drei Minuten später wurde es erneut hitzig: Moritz Preuss sah glatt Rot, nachdem der BHC-Kreisläufer seinen Gegenspieler Andreas Schröder bei einer Abwehraktion im Gesicht getroffen hatte.

Die vielen Emotionen nutzten die Hausherren im Anschluss besser als die Gäste, die sich in der Unterzahl nach Preuss' Feldverweis einen 0:3-Lauf einfingen und plötzlich in einer Partie, die sie im Griff gehabt hatten, mit 10:11 hinten lagen.

Der VfL war danach richtig im Spiel, zudem hielt Gustavsson bis zur Pause gerade einmal zwei Bälle. So zogen die Gummersbacher bis auf 17:14 davon, übertrieben es aber dann ein wenig mit den Emotionen und wurden der Reihe nach vom Feld gestellt: 30 Sekunden vor der Pause standen sie nur noch zu Dritt auf der Platte, Fabian Gutbrod netzte zum 15:17-Pausenstand ein. Und auch hier gab es Redebedarf, denn VfL-Torwart Carsten Lichtlein bemängelte, von Viktor Szilágyi, der zuerst geworfen hatte und im Kreis gelandet war, nach dem anschließenden Zusammenprall am Boden festgehalten worden zu sein. Sicher nicht ganz zu Unrecht, aber ob der Nationaltorhüter ansonsten den Nachwurf von Gutbrod gehalten hätte, ist mehr als fraglich.

Nach dem Seitenwechsel kam Mario Huhnstock für den enttäuschenden Gustavsson, und der BHC war noch in mehrfacher Überzahl. Arnor Gunnarsson verwandelte vorne zum 16:17 und Huhnstock hielt einen freien Wurf gegen Alexander Becker - und überholte damit binnen zwei Minuten Gustavssons Quote aus dem kompletten ersten Durchgang. Mehr sprang aber nicht heraus, Santos traf im Gegenzug zum 18:16.

Doch dann zeigte einmal mehr Huhnstock, dass auf ihn Verlass ist: Der Keeper, dessen Vertrag ausläuft, entschärfte nun reihenweise freie Würfe in Serie, der BHC glich erst auf 18:18 aus und ging dann durch Kristian Nippes in Unterzahl sogar in Führung. Und den nächsten Angriff vereitelte erneut Huhnstock gegen den freien Santos, Nippes stellte dann auf 20:18.

Die Partie blieb nicht nur eng, sondern auch hitzig: Einem Scharmützel zwischen Christian Hoße und VfL-Kapitän Christoph Schindler folgte eine erneute direkte Rote Karte, diesmal langte Schröder gegen BHC-Rückraumspieler Milos Dragas mit beiden Händen ins Gesicht.

Beide Mannschaften waren im Anschluss kaum noch gleichzeitig mit gleich vielen Spielern auf dem Feld, der VfL nutzte das in der Endphase besser, drehte die Partie und ging mit zwei Toren in Führung. Diesen Vorsprung bauten die Hausherren bis zum Ende sogar noch leicht aus.

(ame)
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