Bergischer HC BHC hofft auf Szilágyis Genesung

Solingen · Der Spielmacher des Handball-Bundesligisten ist vor der Heimpartie am Samstag gegen Hannover angeschlagen.

Bergischer HC: BHC hofft auf Szilágyis Genesung
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Das Derby in der Handball-Bundesliga beim VfL Gummersbach (28:31) ist für den Bergischen HC teuer geworden: In Jan Artmann fällt ein Linksaußen wochenlang mit einer Schulterverletzung aus, zudem konnte in Viktor Szilágyi der Kopf des Teams bis gestern nicht trainieren: Der Spielmacher laboriert seit anderthalb Wochen an einer muskulären Verletzung am Rücken, sein Einsatz im Derby verschlimmerte diese nun. "Das war schon die erste Aktion im Spiel, wo ich in eine Rotationsbewegung komme - da habe ich wieder einen Stich verspürt", berichtet Szilágyi, der weiter ausführt: "Was im Spiel noch geht, wird im kalten Zustand richtig unangenehm. Vor allem am nächsten Tag war ich schon arg eingeschränkt in der Bewegung."

Einen beweglichen und schmerzfreien Szilágyi benötigt der BHC aber morgen (19 Uhr, Klingenhalle) im Duell mit dem TSV Hannover-Burgdorf, denn der Österreicher ist das Herzstück des Angriffsspiels. "Ich habe noch zwei Trainingseinheiten, die will ich nutzen", sagt der Kapitän kämpferisch. Sein Trainer Sebastian Hinze hofft auf eine schnelle Genesung: "Das ist schon was, was uns in der Woche fehlt. Wir hoffen, dass wir es hinkriegen, dass Viktor Samstag spielen kann." Für Artmann wird der Coach übrigens keinen Spieler aus der Reserve oder der Jugend nachnominieren: "Wir schauen, dass wir das mit dem eigenen Kader kompensieren."

Das wird gegen den TSV keine einfache Aufgabe. "Hannover ist auch für einen Trainer schwierig, sich darauf vorzubereiten", gibt Hinze zu. "Die haben einen 20-Mann-Kader und spielen immer wieder ein anderes System, je nachdem, wer spielt. Und jeder verletzte Spieler, der zurückkommt, bringt Qualität mit", weiß der Coach und nennt als mögliche Rückkehrer in den Hannoveraner Kader Sven-Sören Christophersen, Kai Häffner oder Torge Johannsen.

Dennoch betont Hinze: "Grundsätzlich sind die Voraussetzungen gut. Das ist für uns ein Bonusspiel, wo wir Punkte holen können gegen eine Mannschaft, die mehr erwartet hat. Hannover hatte Verletzungsprobleme und sieht dieses Spiel als Wendepunkt der Saison, um sie besser zu beenden als sie begonnen hat. Aber das wollen wir Samstag erst einmal verhindern, weil wir die Punkte auch gut gebrauchen können. Wir haben uns zu Hause einen Ruf aufgebaut, mit dem wir selbstbewusst auftreten können. Wir wissen, dass wir solche Kaliber zu Hause schlagen können." Das sieht Szilágyi ganz genauso: "Bis jetzt hat jede Mannschaft alles geben müssen, um bei uns zu punkten." Und Geschäftsführer Jörg Föste hebt die Bedeutung der Heimfans hervor: "Wir werden auch Samstag eine ausverkaufte Halle haben, und was sich da an frenetischer und fairer Unterstützung unseres Publikums aufgebaut hat, ist fantastisch. Heimspiele haben sich zu Freudenfesten entwickelt. Das ist ganz großartig."

Der Tabellenelfte BHC wird gegen den direkten Verfolger auch jede Unterstützung nötig haben, zumal es am Mittwoch gleich mit dem Duell in Balingen gegen den derzeitigen Tabellendreizehnten weitergeht. "Diese beiden Aufgaben warten jetzt, in beiden haben wir Chancen zu punkten", weiß Hinze. Szilágyi warnt: "Die Tabelle hat erst nach dem letzten Spieltag Aussagekraft, was die Konstanz angeht, die darüber entscheidet, wer im Mittelfeld steht oder höher oder tiefer positioniert ist. Es gibt genug Experten, die sich an Rechenspielen beteiligen, und die komplett unterschiedliche Meinungen haben. Das zeigt, wie schwierig das ist." Für den Kapitän ist deshalb klar: "Wenn wir in den Regionen bleiben wollen, in denen wir jetzt sind, müssen wir weiter punkten. Es sind aktuell genug starke Mannschaften hinter uns, die auch mal eine Siegesserie starten können. Wir haben aber den Riesenvorteil, dass wir nur auf uns gucken können. Wenn wir punkten, kann nichts passieren." So einfach kann der Blick auf die Tabelle sein.

Ähnlich gelassen bleibt Szilágyi in Sachen Vertragsverlängerung: Der Kapitän ist laut Föste der einzige Spieler des BHC, der selber über sein Karriereende entscheiden kann, geäußert hat er sich bislang dazu nicht. "Das ist noch zu früh und auch in der Mannschaft kein Thema. Wir sind alle Profis", sagt Szilágyi.

(ame)
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