Bergischer Hc BHC hält die gute Laune auf hohem Niveau
Solingen · Aller Improvisationen zum Trotz siegte der Bergische HC gegen den ThSV Eisenach im Spiel eins nach dem Erstliga-Aufstieg mit 28:25.
Offen gibt Adalsteinn Eyolfsson zu, dass er sich viel ausgerechnet hatte an diesem Handball-Abend. "Ich habe darauf spekuliert, dass der Bergische HC nach dem verdienten Aufstieg in die Erste Liga etwas nachlässig sein würde." Als Verlierer musste der Trainer des ThSV Eisenach jedoch anerkennen, dass der Tabellenführer der Zweiten Liga 60 Minuten lang Kampfgeist gezeigt habe – "trotz der Feierlichkeiten und wohl immer noch mit ein paar Promille im Blut". Diese Leistung spreche für die Klasse dieses Teams.
Mit dem 28:25 (12:11) bezwangen die Löwen den Tabellendritten, der dringend jeden Punkt benötigt hätte, um die SG Bietigheim im Kampf um den letzten verbleibenden Aufstiegsplatz auf Distanz zu halten. Nach dem bis Donnerstagabend anhaltenden Party-Marathon und nur einer absolvierten Trainingseinheit wurde die ungeschriebene Regel gebrochen, dass eine Mannschaft nur schwer gewinnen kann, wenn sie gerade ihr großes Ziel erreicht hat. "Wenn es noch einen Beweis für die Charakterfestigkeit dieses Teams bedurft hätte, dann so ein Spiel wie heute", lobte Geschäftsführer Jörg Föste.
Von Beginn an war wenig zu erkennen, dass Trainer Sebastian Hinze bei der Vorbereitung auf das Spitzenspiel etwas improvisiert hatte. Obwohl mit Fabian Bohnert und Jan Artmann zwei Akteure in der Startformation standen, die zuletzt weniger Spielanteile bekommen hatten, stand bereits in der 13. Minute eine souverän herausgespielte 7:4-Führung. Der Löwen-Coach hätte in dieser Phase zufrieden sein können, wenn ihn nicht zwei Hinausstellungen zur weiteren Improvisation gezwungen hätten. Um Max Weiß nach dessen früher zweiter Zeitstrafe (16.) als Option für den weiteren Spielverlauf nicht zu verlieren, nahm Hinze die erste Veränderung im Innenblock vor. Knapp vier Minuten später folgte die zweite, weil die Schiedsrichter Michael Hegemann die Rote Karte gezeigt hatten. Wie schon im Hinspiel übernahm Jiri Vitek, um an der Seite von Fabian Bohnert die Arbeit ohne spürbaren Qualitätsverlust fortzuführen.
"Ich habe ihn im Gesicht getroffen", gab Michael Hegemann nach seinem Foul an Nick Heinemann zu. So ein Kontakt passiere jedoch mehrmals im Spiel. "Eine Zwei-Minuten-Strafe wäre ausreichend gewesen – wie im Übrigen auf der anderen Seite auch." Wie Hegemann wurde knapp neun Minuten später auch Eisenachs Abwehrchef Branimir Koloper disqualifiziert. Er hatte Arnor Gunnarsson mit dem Ellenbogen im Brustbereich so hart erwischt, dass der Rechtsaußen vorsorglich nicht mehr eingewechselt wurde.
Angetrieben von den rund 2000 Zuschauern in der Unihalle steckte der künftige Erstligist sämtliche Rückschläge weg. "Es ist noch nicht lange her, da haben wir solche Spiele verloren", blickte Jiri Vitek zurück. "In dieser Saison haben wir fast jedes Mal mit zwei oder drei Toren gewonnen" – so auch gegen den ThSV Eisenach, der in der Schlussphase drauf und dran war, zum ersten Mal seit dem 1:0 wieder die Führung zu übernehmen. Nach einem Pfostentreffer und zwei glänzenden Reaktionen von Radek Musil bei Würfen von Alexander Oelze war ein Vier-Tore-Polster (55. / 26:22) plötzlich auf einen Treffer geschmolzen. Der von Mario Huhnstock vereitelte Kempatrick von Hannes Jonsson auf Girts Lilienfelds sorgte dafür, dass die seit Tagen gute Laune im BHC-Lager auf konstant hohem Niveau bleiben sollte. Viktor Szilágyi und Jan Artmann machten den Sieg kompromisslos perfekt. Von Nachlässigkeiten keine Spur.
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