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Bergischer HC BHC gibt den Sieg aus der Hand

Wuppertal · Dass das Spiel zwischen dem Bergischen HC und dem TBV Lemgo für beide Mannschaften extrem wichtig war, zeigte natürlich schon die Tabelle, die die Hausherren als Schlusslicht und die Gäste als Drittletzten auswies. So richtig bereit für diesen Abstiegskrimi war am Anfang aber nur ein Team: Der BHC spielte sich in Hälfte eins in einen Rausch und führte verdient klar. Doch er konnte den Vorsprung nicht bis zum Ende halten und verlor sogar noch in letzter Sekunde mit 28:29 (13:8). Das war ganz bitter.

Bereits nach elf Minuten hatten sich die Gastgeber in der Wuppertaler Unihalle einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Für emotionale Impulse hatte unter anderem Björgvin Gustavsson gesorgt: Der Torwart parierte unter anderem gegen den im Gegenstoß auf ihn zueilenden Tim Hornke spektakulär und feierte seinen Riesentat gewohnt ausgiebig. Es wirkte — nicht nur beim BHC und dessen Fans, die einen Heidenlärm veranstalteten, sondern auch beim TBV, der Fehler um Fehler produzierte. Zwar pfiffen die Unparteiischen auch sehr kleinlich, aber Lemgo bot ihnen die Entscheidungen zu Stürmerfouls und Schrittfehlern auch großzügig an.

Der BHC wiederum machte zwar auch Fehler, aber längst nicht in der Zahl wie die Gäste. Und obwohl er in der ersten Halbzeit gleich vier Zeitstrafen erhielt — Lemgo nur eine — ließ er nicht nach. Mit einer konzentrierten Angriffsleistung warf er erst den polnischen Nationaltorwart Piotr Wyszomirski aus dem Kasten und den großen Vorsprung heraus. Mit Jonas Maier im Lemgoer Tor wurde es den Hausherren dann etwas schwerer gemacht, doch als die Gäste auf 8:10 herankamen, nahm Trainer Sebastian Hinze eine Auszeit, und ab da lief es wieder deutlich besser. So war die Führung zur Pause auch in der Höhe verdient.

Nach dem Seitenwechsel drehte zwar aufseiten des TBV Tim Suton auf und erzielte drei Treffer in Folge für die Gäste. Doch der BHC blieb konsequent und konzentriert im Abschluss, der Vorsprung schmolz zunächst nicht, auch wenn Gustavsson zu Beginn von Halbzeit zwei keinen Ball hielt. Und als der Keeper wieder mit Paraden glänzte, hakte es im Angriff der Hausherren — und da der isländische Keeper nicht alles halten konnte, kam Lemgo nach zwölf Minuten in Halbzeit zwei wieder auf 16:18 heran.

Der mittlerweile wieder ins Gäste-Tor zurückgekehrte Wyszomirski wurde nun seinem Ruf gerecht und hielt Bälle, die ein Keeper nicht unbedingt halten muss. So unter anderem einen Siebenmeter von Arnor Gunnarsson, nachdem Christian Hoße bereits einen Strafwurf über den Kasten gesetzt hatte. Der BHC war nun gezwungen, noch präziser zu werfen oder ein wenig Glück zu haben: Ein Schlagwurf von Viktor Szilágyi landete an der Latte und prallte von dort genau in die Hand von Hoße, der von linksaußen ganz schnell schaltete und Moritz Preuss am Kreis bediente — 20:18.

Es war nun die erwartet enge Partie, Hinze versuchte es mit dem siebten Feldspieler. Das klappte zunächst, doch dann unterliefen seinem Team Ballverluste, die der Gegner zu zwei Treffern ins leere Tor und dem Ausgleich nutzte. Nun übernahm wie so oft Szilágyi Verantwortung, brachte sein Team mit 25:24, 26:25 du 28:27 jeweils in Front. Doch Lemgo glich nun immer wieder aus, es wurde eine unnötige Zitterpartie. Und dann unterlief ausgerechnet Szilágyi rund 30 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 28:28 ein Stürmerfoul, und mit der letzten Sekunde nahm Lemgo den Sieg mit: Theuerkauf erzielte die erste Führung des TBV in diesem Spiel überhaupt - die Gäste jubelten, die Hausherren waren geschockt. Und bleiben Tabellenletzter.

(ame)
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