Bergischer HC Löwen nehmen Hagen an die lange Leine

Der Bergische HC gewinnt Testspiel gegen Zweitligist Hagen mit 39:33 (19:18)

 Sieben Treffer gegen Hagen in der ersten Hälfte: BHC-Neuzugang Jeffrey Boomhouwer.

Sieben Treffer gegen Hagen in der ersten Hälfte: BHC-Neuzugang Jeffrey Boomhouwer.

Foto: imago/Deutzmann/Deutzmann / deutzmann.net

Nach dem lockeren Testspiel-Aufgalopp beim Handball-Verbandsligisten Gevelsberg griff Erstliga-Aufsteiger Bergischer HC beim zweiten Testgegner gleich ein paar Etagen höher. Mit dem VfL Eintracht Hagen kam am Samstagnachmittag ein zumindest seit der abgelaufenen, sehr guten Saison etablierter Zweitligist in die Klingenhalle. Wie beim Liga-Duell fünf Monate zuvor an gleicher Stelle (Endstand 26:23) traten die Hagener stark auf, hielten dem BHC in der kompletten ersten Hälfte die Waage und mussten erst nach einem Löwen-Zwischenspurt ab der 35. Minute zum 39:33 abreißen lassen.

Fast genauso hart wie vom Gegner wurden die Profis von den tropischen Temperaturen in der Halle gefordert. „Das ist doch grausam“, meinte eine Zuschauerin zu den fast 40 Grad – insgesamt schwitzten knapp 350 Besucher auf den Rängen.Den BHC-Fans stellte Hallensprecher Jens Scheffler vor dem Anpfiff um 17 Uhr die Neuen im Löwen-Trikot kurz vor – mit dabei auch der dritte Torwart Rasmus Ots. Der 25-jährige estnische Nationalkeeper kam in den letzten knapp 20 Minuten zum Einsatz und zeigte mit ein paar spektakulären Paraden gegen Hagener freie Würfe, dass BHC-Trainer Sebastian Hinze nicht vor Riesenproblemen steht, wenn sich in der neuen Saison einer der Stammkeeper verletzt.

In der Anfangsphase gehörte mit Jonas Dell ein BHCer zu den Auffälligsten im grün-gelben Trikot der Hagener. Dell deckte im Innenblock seines neuen Teams und war vorne ein Unruheherd am Kreis. Etliche Probleme bereitete der BHC-Abwehr mit Innenblock Csaba Szücs und Leon Petrovsky der Hagener Neuzugang Tim Stefan. Der Ex-Hüttenberger fand immer wieder Lücken für seine Würfe. „Wir kriegen sieben oder acht Mal das gleiche Tor, das kann ich nur in der aktuellen Phase noch verzeihen“, meinte Sebastian Hinze, der an der Grundordnung seines Teams indes nichts auszusetzen hatte.

Bis zum 11:11 nach 20 Minuten, als der Coach mit einer Auszeit den ersten großen Spielerwechsel vollzog, hielten Fabian Gutbrod, Yannick Fraatz und Jeffrey Boomhouwer die Löwen mit ihren Toren im Spiel. In der Folge lagen sogar die Gäste ein paar Mal vorne, bis Bastian Rutschmann das Ganze mit vier Paraden in Folge zur 19:18-Pausenführung drehte.

15 Feldspieler und drei Torhüter brachte Sebastian Hinze zum Einsatz. Einer aus dem Profi-Kader musste allerdings pausieren. Linus Arnesson klagte vor dem Spiel über Leistenbeschwerden, wurde vorsorglich draußen gelassen. So kamen nur vier der fünf BHC-Nationalspieler mit verlängertem Urlaub zu ihrem ersten Einsatz. Arnor Gunnarsson übernahm nach der Pause auf Rechtsaußen von Yannick Fraatz und sorgte mit für eine deutliche Tempo-Verschärfung der Löwen. Bei seinen neun Treffern profitierte er indes auch – wie Jeffrey Boomhouwer vor der Pause – von den vielen Siebenmetern, die insbesondere Rafael Baena am Kreis herausholte. Bei der eigenen Treffsicherheit ließ der 35-jährige Spanier allerdings noch Luft nach oben. Mit einem Zwischenspurt von 20:20 auf 25:20 hängte der BHC die Hagener dauerhaft ab. Danach betrug die Führung mehrfach sieben Tore – zuletzt beim 39:32, das Hagen mit der Sirene zum 39:33 korrigierte. „Wir haben zwei Teams gesehen, die Tempo spielen wollen“, erklärte Sebastian Hinze, „nach der Pause haben wir das 20 Minuten lang sehr gut gemacht.“

(Boll)
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