Handball Bergischer HC startet ins Unternehmen Bundesliga

Solingen · Beim ersten Training wird bekannt: BHC verpflichtet estnischen Nationaltorhüter Rasmus Ots als dritten Keeper.

      Lukas Stutzke, hier noch im Trikot von Bayer Dormagen, hat der BHC mit einem Zweitspielrecht  ausgestattet.  Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Lukas Stutzke, hier noch im Trikot von Bayer Dormagen, hat der BHC mit einem Zweitspielrecht ausgestattet. Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Am gestrigen Mittwoch um 8.30 Uhr war für die meisten der Profis des Bergischen HC die Urlaubszeit zu Ende. Im Dycker Feld – bei Athletik-Trainer David Groeger – absolvierte das Team von Sebastian Hinze seine erste Krafteinheit. „Bei uns herrscht extreme Vorfreude, auch wenn wir hart arbeiten. In der Halle werden die Spieler aber auch immer den Ball sehen“, sagte ein gut erholter Cheftrainer und verwies auf das Training am Nachmittag in der Klingenhalle. Die meiste Zeit werden Kapitän Kristian Nippes und Kollegen in den nächsten Wochen in der Ohligser Sporthalle Heiligenstock verbringen.

18 Mann umfasst der engere Kader, den die mit Zweitspielrecht ausgestatteten Zweitliga-Akteure Lukas Stutzke (Bayer Dormagen) und Jonas Dell (Eintracht Hagen) erweitern. Einen dritten Torhüter gibt es auch: Rasmus Ots wird das eingespielte Duo Christopher Rudeck/Bastian Rutschmann bei Bedarf ergänzen – der estnische Nationaltorhüter ist in erster Linie für die Zweitvertretung der Löwen in der Oberliga vorgesehen. In Groegers Fitnesstudio schlugen längst nicht alle BHC-Handballer auf – es fehlen bis zum Ende der Woche noch diejenigen, die nach der so erfolgreichen Zweitliga-Meisterschaft für ihre Länder um ein Ticket bei der WM kämpften: Die Schweden Max Darj und Linus Arnesson hatten dies ebenso geschafft wie Islands Arnor Gunnarsson, die Tschechen Milan Kotrc und Tomas Babak hingegen gingen bei der Vergabe der Startplätze leer aus.

Zu den Löwen, die nach individuellen sportlichen Hausaufgaben erstmals gemeinsam ihrem Beruf nachgingen, zählten auch die vier prominenten Neuzugänge. Daniel Fontaine (Göppingen), Yannick Fraatz (Nordhorn), Jeffrey Boomhouwer (Melsungen) und Rafael Baena (Rhein-Neckar Löwen) stehen seit dem 1. Juli auf der Gehaltsliste des Bergischen HC. „Ich habe schon während der Freizeit in Spanien gearbeitet und bin sehr motiviert“, gab Baena die allgemeine Stimmung wieder. Dem Spanier und seinem neuen Team steht Anfang nächster Woche die Leistungsdiagnostik an der Universität Wuppertal bevor. Am Samstag gibt es den ersten Test: Verbandsligist HSG Gevelsberg-Silschede erwartet den BHC um 19 Uhr (Halle West, Gevelsberg). „Wir möchten Handball auf Bundesliga-Niveau genießen. Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse“, sagt HSG-Vorstand Christof Stippel.

Für den Auftakt-Test hat Sebastian Hinze bereits das Motto vorgegeben: „Der Ball macht die Arbeit.“ Soll heißen, es geht um das Spielerische, zum Beispiel um die Passqualität. Bei den vielen anstehenden Trainingseinheiten, ganz besonders im österreichischen Trainingslager, stehen flexible Abwehr, Tempospiel, Ballgewinne, Verteidigung gegen den Kreisläufer, der Positionsangriff („einfache Sachen gut machen“) und generell das Paket Abwehr/Gegenstoß im Mittelpunkt. Langeweile dürfte also ein Fremdwort sein.

 Angeleitet von David Groeger (rechts) starten Kristian Nippes, Fabian Gutbrod, Christopher Rudeck, Leos Petrovsky und Bastian Rutschmann gestern ins erste Training beim BHC.

Angeleitet von David Groeger (rechts) starten Kristian Nippes, Fabian Gutbrod, Christopher Rudeck, Leos Petrovsky und Bastian Rutschmann gestern ins erste Training beim BHC.

Foto: imago/Deutzmann/Deutzmann / deutzmann.net

Zwar müssen Daniel Fontaine und Jeffrey Boomhouwer noch leichte Blessuren auskurieren, aber insgesamt hinterlässt das Team einen guten Eindruck – auch die auf der Zielgeraden der vergangenen Saison verletzten Kristian Nippes und Fabian Gutbrod. Mit sieben Kilogramm weniger präsentierte sich Leos Petrovsky. Der tschechische Kreisläufer hat körperlich hart an sich gearbeitet, zur Freude von Coach Hinze: „Für Leos war es die wichtigste Vor-Vorbereitung seiner Karriere.“ Petrovsky scheint die Chance gut genutzt zu haben.

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