Bergischer HC Bekannte Zweitliga-Worte

Bergischer HC · Nach der 27:37 (17:18)-Niederlage beim SC Magdeburg suchte Ha De Schmitz nach einer Erklärung für den Absturz in der zweiten Hälfte. Der Trainer des Bergischen HC hat einen Spieler vermisst, der die Initiative ergriffen hat.

 Kristoffer Moen (rechts) hat nach seiner Einwechslung so agiert, wie es sich HaDe Schmitz erhofft hatte.

Kristoffer Moen (rechts) hat nach seiner Einwechslung so agiert, wie es sich HaDe Schmitz erhofft hatte.

Foto: Gregor Eisenhuth

Für wen hatte sich HaDe Schmitz wohl entschieden, als er Betreuer Sigi Knapik zur Seite nahm und ihn aufforderte, einen Namen auf dem Spielbogen nachtragen zu lassen. Max Weiß, Robin Teppich und Henrik Knudsen saßen hinter der Mannschaftsbank und warteten auf das entscheidende Handzeichen zum Bereitmachen. Der mühevolle Spielaufbau gegen eine kompakt agierende Deckung des SC Magdeburg ließ vermuten, dass der langzeit-angeschlagene Knudsen mit neuen Ideen Alexander Oelze auf der Mitte ablösen sollte. Stattdessen aber stand Robin Teppich auf und verschwand zum Warm machen.

Als Ersatz für Christian Hoße vom VfL Gummersbach geholt, hatte sich für den 22-Jährigen bislang die Geschichte des Bank drückens beim Bergischen HC fortgesetzt. In der Vorbereitung hatte sich Teppich zwar reichlich präsentieren dürfen, im Erstliga-Ernstfall aber bevorzugte HaDe Schmitz die Variante des taktischen Linksaußen und setzte dem Neuzugang Max Weiß vor die Nase. Daher kam die Entscheidung des Löwen-Trainers, Robin Teppich in der kritischen Phase der ersten Halbzeit eine Chance zu geben, etwas überraschend. "Robin hat in letzter Zeit gut trainiert und gut geworfen", begründete Schmitz später das neue Vertrauen. Vielleicht aber war es auch die Erkenntnis aus den vergangenen Spielen, dass der BHC ohne etatmäßigen Außen zu leicht in Schach zu halten ist. Tatsächlich machte Robin Teppich ein gutes Spiel — obwohl er nur zwei Wurfchancen bekam. Eine landete zum zwischenzeitlichen 14:15 im Netz, die zweite beim Stand von 19:21 an der Latte.

Grüne Karte kam zu spät

An anderer Stelle war Ha De Schmitz nicht mutig und entschlossen genug, eine personelle Veränderung vorzunehmen. Der Coach reagierte wieder einmal erst, als der BHC so tief ins Loch gefallen war, dass er nur mit tatkräftiger Unterstützung seines Gegners wieder hätte herausklettern können — auch wenn zwei Zeitstrafen unmittelbar hintereinander den Fall beschleunigt haben. Die Grüne Karte zur Auszeit kam erst nach dem fünften Gegentor in Serie (20:26), die Ablösung des nach einer guten ersten Halbzeit nachlassenden Alexander Oelze erst weitere vier Minuten später (21:29). Mit Kristoffer Moen als Spielmacher kam der vermisste Schwung ins Angriffsspiel zurück. Der Norweger markierte sogleich zwei Treffer und brachte Hendrik Pekeler erfolgreich ins Spiel. Die Drei-Tore-Serie zum 24:29 allerdings kam zu spät (47.).

Kristoffer Moen habe nach seiner Einwechslung so agiert, wie es sich HaDe Schmitz erhofft hatte. "Mit seinem kämpferischen Einsatz ist er Eins-gegen-Eins gegangen und hat Lücken gerissen. Nur hat er es nicht durchgehalten." Deswegen holte der Löwen-Coach für die letzten sechs Minuten dann doch den Mann von der Tribüne, auf den er so gerne in gesundem Zustand zurückgreifen würde. "Henrik Knudsen muss wieder der alte werden."

Knudsen ist noch nicht so weit

Henrik Knudsen aber ist noch nicht so weit. Und auf Alexander Oelze, in der Vorbereitung und in den ersten Spielen der zweiten Saisonhälfte mit überragenden Leistungen präsent, sind die Gegner mittlerweile bestens eingestellt. In der zweiten Hälfte, als der Bergische HC seine hoffnungsvolle Ausgangslage beim Gang in die Kabinen (17:18) verspielte, habe Schmitz einen Kopf vermisst, der die Initiative ergriffen und gesagt habe, wo es lange gehe. Bekannte Worte, die schon oft im Aufstiegskampf der Zweiten Liga zu hören gewesen waren.

(RP)
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