Bergischer Hc Bauer sieht Handball als Wissenschaft

Solingen · Mit der Verpflichtung des 30-jährigen Sportwissenschaftlers und A-Lizenz-Trainers Julian Bauer ist der SG Solingen BHC für das A-Jugend-Bundesligateam ein ganz dicker Fisch ins Netz gegangen.

 Julian Bauer trainiert noch die A-Jugend der SG Ratingen, ab dem 1. Mai steht der Trainer in Diensten des Bergischen HC.

Julian Bauer trainiert noch die A-Jugend der SG Ratingen, ab dem 1. Mai steht der Trainer in Diensten des Bergischen HC.

Foto: Achim Blazy (Archiv)

Vorzeitig hat die A-Jugend der SG Solingen BHC das Ticket für eine weitere Saison in der Bundesliga gelöst. Der Mannschaft bleiben damit die mühevollen Qualifikationsrunden auf Niederrhein- und Westdeutscher Ebene erspart. Seit Anfang Januar ist zudem die Nachfolge für Trainer Ulli Kriebel in trockenen Tüchern.

Mit Julian Bauer wurde ein gleichermaßen ehrgeiziger wie dekorierter Nachwuchsmann gefunden. Mit der Verpflichtung des Ex-Ratingers gehen die BHC-Verantwortlichen um Jörg Föste und Ulli Kriebel als Jugendkoordinator den erfolgreichen Weg weiter. Der Qualitätsstandard bleibt extrem hoch angesetzt.

"Ich bin sehr froh, bei diesem großen Verein mitwirken zu dürfen. Für mich ist die Aufbauarbeit bei einem Bundesligisten ein äußerst interessantes Thema", sagt der 30-jährige Julian Bauer. Zum 1. Mai wird er seine neue Tätigkeit aufnehmen. Bis dahin kümmert sich Bauer weiter um die Bundesliga-Mannschaft der SG Ratingen, die in der Westgruppe noch die theoretische Möglichkeit des Einzugs in die deutschen Endrunde besitzt. "Dann müssten wir aber alles gewinnen und die Mannschaften vor uns müssten noch Punkte verlieren", macht sich der Sportwissenschaftler keine großen Hoffnungen auf eine Saisonverlängerung in Ratingen.

Der in Wülfrath an einer Hauptschule tätige Bauer ist im Jugend-Handball mittlerweile eine feste Größe. Die Erfolge in Düsseldorf und Ratingen sprachen sich schnell herum und der BHC sicherte sich auf unbestimmte Zeit seine Dienste. "Unsere Zusammenarbeit ist unbefristet und ich plane hier langfristig", erzählt Bauer.

Sein Ziel ist es, für das Bundesliga-Team von Sebastian Hinze Spieler auszubilden. Zudem möchte Bauer die Qualität in der Ausbildung erhöhen um in Zukunft, so der Traum des neuen Trainers, mit der A-Jugend noch einmal um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.

Bauers aktive Karriere als Spieler neigt sich dem Ende zu. Nach einigen Stationen in der Oberliga scheint es nun zu einem perfekten Finale zu kommen. Mit dem Verbandsligisten SG Ratingen steht der Mittelmann kurz vor dem Sprung in die Oberliga. "Beides lässt sich nicht unter einen Hut bringen. Ich würde beim BHC aber noch ein bisschen mitmachen, vielleicht in der dritten Mannschaft aushelfen."

Bauer möchte sich vollkommen der Trainerarbeit verschreiben. Neben zahlreichen Praktikumsaufenthalten — unter anderem in Balingen, Wetzlar und Lemgo — hat der angehende Doktor der Sportwissenschaft auch ein Buch mit dem Titel "Der Torwart im Hallenhandball — reiner Torwächter oder verschenkter Angreifer?" verfasst. Analysen zu taktischen Möglichkeiten des Torwarts für das Angriffsspiel in der ersten Handball-Bundesliga dürften auch für Sebastian Hinze nicht ganz uninteressant sein.

(lhep)
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