Bergischer HC Auswärtspremiere hat eine spanische Note

Solingen · Handball-Erstligist Bergische HC ist am Sonntag in Hannover zu Gast. Kreisläufer Rafael Baena ist froh, dass der Auftakt gewonnen wurde.

 BHC-Neuzugang Rafael Baena Gonzalez  absolvierte gegen die Eulen sein 100. Bundesligaspiel.

BHC-Neuzugang Rafael Baena Gonzalez  absolvierte gegen die Eulen sein 100. Bundesligaspiel.

Foto: imago/Deutzmann/Deutzmann / deutzmann.net

Eine spanische Note erhält der kommende Auftritt des Bergischen HC 06 bei der TSV Hannover-Burgdorf. In der kleineren Swiss Life Hall direkt am Fußball-Stadion und Maschsee erwarten die Recken mit ihrem Trainer-Duo Carlos Ortega und Iker Romero die Löwen. Die Philosophie der Niedersachsen, gemäß spanischer Tradition den Grundstein zum Erfolg in der Abwehr zu legen, schätzt Sebastian Hinze: „Diesen Teil der spanischen Handball-Mentalität habe ich im Blut.“ Der Coach des BHC erwartet am Sonntag ab 16 Uhr eine äußerst knackige Aufgabe gegen ein Team mit „unfassbarer Qualität“. Und mit Linksaußen Cristian Ugalde einen weiteren Spanier der Extra-Klasse.

Den hat seit dieser Saison aber auch der Aufsteiger in seinen Reihen: Rafael Baena Gonzalez. „Wir haben keinen Druck und Hannover in der Vorbereitung geschlagen, aber das bedeutet nicht so viel“, sagt der Kreisläufer, der am vergangenen Sonntag sein 100. Bundesliga-Spiel bestritt. 99 Mal war er zuvor für die Rhein-Neckar Löwen im Einsatz gewesen, gegen die es im Achtelfinale des Pokals geht. Der 35-Jährige weiß dabei um die Außenseiterrolle, betont aber auch: „Wenn man zum Final Four möchte, muss man in der Regel eine große Mannschaft ausschalten. Und die Rhein-Neckar Löwen sind ein großer Verein.“

Baena freut sich auf das Wiedersehen, das es ja auch am 1. November in der Liga gibt. Bedeutender ist aber die Gegenwart. „Für uns war es sehr wichtig, gewonnen zu haben. Das war die Hauptsache“, war für Rafael Baena die harte Arbeit am Kreis mit viel Körperkontakt eine ganz normale Sache.

Gut möglich, dass Baena sowie seinen Positionskollegen Max Darj und Leos Petrovsky eine entscheidende Rolle zukommt. Dann nämlich, wenn der BHC im Rahmen der taktischen Maßnahme von sieben Feldspielern mit zwei Kreisläufern agieren wird – Sebastian Hinze kann es sich in Hannover gut vorstellen. „Die Stimmung ist gut, seit Montag arbeiten wir sehr konzentriert“, ist der Chefcoach zufrieden, dass man die Vorgabe, mit einem Sieg zu starten, umsetzen konnte.

Personell hat sich bislang nichts geändert. Torhüter Bastian Rutschmann – er wird erneut von Rasmus Ots vertreten – und Fabian Gutbrod stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Der Rest ist fit und wird am Sonntag die Reise zu einem Team antreten, das unter anderem im Rückraum auf einige Hochkaräter zurückgreifen kann: Ex-BHCer Fabian Böhm, Mait Patrail, Morten Olsen oder Pawel Atman. „Er ist einer meiner Lieblingshandballer“, schätzt Hinze den Russen sehr hoch ein. Bei den Linkshändern muss Hannover kleinere Brötchen backen: Torge Johannsen fällt weiter aus, der Einsatz von Kai Häfner dürfte sich erst kurzfristig entscheiden.

Auch ohne die beiden wäre der letztjährige Tabellensechste Favorit, was Jörg Föste mit statistischem Wissen untermauern kann. „Hannover hat in der vergangenen Saison vor eigenem Publikum 31:3 Punkte geholt“, erwartet der Geschäftsführer Sport des BHC eine sportlich äußerst anspruchsvolle Aufgabe. So sieht es auch Sebastian Hinze, der den Kontrahenten gegenüber dem Vorjahr noch mal für stärker hält. Und der Respekt vor der extrem flexiblen Abwehr hat. Allzu viele spanische Momente – sprich Balleroberungen – wollen Hinze und sein Kreisläufer-Ass Baena aber nicht zulassen. Wie gegen Ludwigshafen reichlich gewonnene Zweikämpfe von Daniel Fontaine, Tomas Babak & Co. sollen dazu beitragen.

(Boll)
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