Im Gespräch mit Jörg Föste Ausnahmestellung im Bergischen Land

Solingen · Der Beirat des Bergischer HC spricht über die rasche Rückkehr des Vereins in die Handball-Bundesliga, die Planungen für die kommende Saison und langfristige Perspektiven.

 Als Beiratsmitglied fungiert Jörg Föste beim Bergischen HC als kaufmännischer Leiter.

Als Beiratsmitglied fungiert Jörg Föste beim Bergischen HC als kaufmännischer Leiter.

Foto: Deutzmann / Imago

Fast auf den Tag ein Jahr ist es her, dass das Publikum in der Uni-Halle die Mannschaft trotz des Abstieges mit stehenden Ovationen frenetisch feierte. Hand aufs Herz: Haben Sie mit dieser souveränen Rückkehr in die 1. Bundesliga gerechnet ?

Föste Man könnte jetzt leicht sagen: So ist Sport eben. Unter dem Strich ist das aber das Produkt sehr harter Arbeit auf allen Ebenen, von Mannschaft, Trainer und Umfeld. Und wir fühlen uns bestärkt durch die Demonstration der Treue und Standfestigkeit unseres Publikums, das uns stets unterstützt hat.

Mit dem Schwung aus der Meistersaison in Liga zwei - würde man da am liebsten direkt weiterarbeiten ?

 In der Klingenhalle hat der BHC die Rückkehr in die Erste Liga perfekt gemacht. Hier werden auch die ersten Spiele der neuen Saison ausgetragen.

In der Klingenhalle hat der BHC die Rückkehr in die Erste Liga perfekt gemacht. Hier werden auch die ersten Spiele der neuen Saison ausgetragen.

Foto: Radtke

Föste (lacht) Das tun wir sowieso. In dem Sport gibt es natürlich hinreichend viele Emotionen. Die muss man aber in der täglichen Arbeit hinten anstellen, wenn es darum geht, beharrlich, zielführend seine Tätigkeit zu verrichten. Aber in der Tat hat uns die Saison viel Rückenwind gegeben.

Wichtige Weichenstellungen für die kommende Spielzeit haben Sie schon in der Rückrunde vorgenommen - mit der Verpflichtung weiterer erstliga-erfahrener Spieler und der Vertragsverlängerung mit Chef-Trainer Sebastian Hinze. Passiert noch etwas auf dem Transfermarkt?

Föste Wir sind komplett für die Spielzeit. Unsere Kaderzusammenstellung haben wir dabei so früh wie noch nie absolviert. Zumal wir mit einem großen Kader planen - mit 18 Spielern, die fest dazugehören. Plus Jonas Dell, der ein Zweitspielrecht für Eintracht Hagen hat, und Lukas Stutzke, der für uns mit einem Zweitspielrecht im Einsatz sein wird. Wir fühlen uns gerüstet.

Wie ist der Fahrplan für die Saisonvorbereitung ?

Föste Wir treffen uns am 11. Juli wieder zum Trainingsstart. Allerdings müssen wir dann noch abwarten, wie unsere Nationalspieler aus Schweden, Tschechien und Island von ihren Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft zurückkommen. Es wird wohl auch in diesem Jahr eine Saison-Eröffnung mit unseren Fans geben. Am 14. Juli um 19 Uhr bestreiten wir unser erstes Testspiel in Gevelsberg, dann geht es am 16. Juli und 17. Juli weiter mit der Leistungsdiagnostik an der Wuppertaler Uni. Vom 24. bis 31. Juli ist die Mannschaft wieder im Trainingslager in Köflach in der Steiermark.

Darüber hinaus befasst sich der Beirat des BHC intensiv mit der längerfristigen Entwicklung des Vereins. Welchen zentralen Aufgaben widmen Sie sich dabei ?

Föste Zunächst haben wir ein gutes Fundament geschaffen. Wir haben von den letzten acht Jahren sechs in der Ersten Liga verbracht. Etwas Vergleichbares hat es im Bergischen Land in Spitzensportarten Handball, Fußball, Basketball und Eishockey ansonsten noch nie gegeben. Und wir arbeiten stets an unserer Weiterentwicklung - zum Beispiel im Hinblick auf unsere Infrastruktur: Unsere Trainingsmöglichkeiten sind immer besser geworden. Zudem stehen wir kurz davor, mit dem Leistungszentrum eine neue Ebene zu erreichen. Die erfolgreiche Kooperation mit der Friedrich-Albert-Lange-Schule als NRW-Sportschule haben wir im vergangenen Jahr um drei weitere Jahre verlängert. Damit sehen wir uns auch als Repräsentant des Handballs im Bundesland.

Gibt es was Neues in Sachen Arena Bergisch Land ?

Föste Es vergeht keine einzige Woche, ohne dass richtungsweisende Gespräche über die Bühne gehen. Wir haben aber auch von Beginn an gesagt, dass dieses Projekt kein "Sprinter" ist. Gummersbach etwa hat 13 Jahre für die Realisierung der neuen Multifunktionshalle gebraucht. Die Umsetzung unserer Pläne am favorisierten Standort Piepersberg ist auch im Hinblick auf die Eigentumsverhältnisse keine einfache Aufgabe. Da müssen jeder Punkt und jedes Komma sitzen.

Die ersten Heimspiele der neuen Saison werden in der Klingenhalle stattfinden, da in der Wuppertaler Unihalle Arbeiten an der Technik anstehen. Wie ist die weitere Planung ?

Föste Wir möchten den Proporz so herstellen, dass beide Hallen in gleichem Maße genutzt werden. Generell freuen wir uns, unser Stammpublikum erweitert zu haben. Der Schnitt in der 2. Bundesliga war sehr ordentlich, und daran wollen wir natürlich anknüpfen - grundsätzlich sicherlich auch unter Ausnutzung größerer Hallen in der Umgebung, so wie wir es auch in der Vergangenheit mit Erfolg getan haben.

(ied)
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