Bergischer HC Akzeptable Niederlage

Bergischer HC · Nach der unlösbaren Aufgabe beim HSV Hamburg (27:32) und den gleichzeitigen Erfolgen von Gummersbach und Hannover gerät der Bergische HC unter Druck. Ein Sieg am Sonntag im Heimspiel gegen die MT Melsungen gerät für den Handball-Erstligisten zur Pflicht, um den Anschluss zu wahren.

 Mario Huhnstock war der beste Akteur beim Bergischen HC. Der Keeper hielt einige schwere Bälle sowie zwei Siebenmeter von Hans Lindberg und Michael Kraus.

Mario Huhnstock war der beste Akteur beim Bergischen HC. Der Keeper hielt einige schwere Bälle sowie zwei Siebenmeter von Hans Lindberg und Michael Kraus.

Foto: IMago 

Jens Häusler suchte fast schon nach einer Entschuldigung für einen 32:27 (16:11)-Erfolg, der aus seiner Sicht zu knapp ausgefallen war. Bertrand Gille, Marcin Lijewski und Domagoj Duvnjak seien grippegeschwächt in die Partie gegangen. Die gehandicapten Torsten Jansen (Ferse) und Michael Kraus (Nasenbeinbruch) ließ der Coach des HSV Hamburg außen vor. "Deswegen waren wir gezwungen, viel zu rotieren und zu wechseln." Als er ansetzte, dass für den amtierenden Deutschen Meister deutlich mehr hätte heraus springen können, hielt Jens Häusler kurz inne und blickte zu Ha De Schmitz. "Ich möchte Eure Leistung nicht schlecht reden. Aber wenn wir ein bestimmtes Ergebnis benötigt hätten, wären wir wohl in der Lage gewesen, es uns zu erarbeiten." Sowohl Häuslers Trainerkollege als auch Manager Stefan Adam konnten da nur zustimmend nicken.

Wie das ausgesehen hätte, hatte Pascal Hens in der Schlussphase einer einseitigen Erstliga-Partie demonstriert. Fünf seiner sechs Treffer erzielte die Handball-Ikone in den elf Schlussminuten, als seine Nebenleute gedanklich schon ein paar Kilometer nördlich gen Flensburg gewandert waren, wo der HSV am Wochenende bestehen muss. Die Bergischen waren konsequent und nutzten die Nachlässigkeiten zur Ergebniskorrektur. Aus dem Acht-Tore-Rückstand (48./19:27) wurde mit drei herausgeholten Siebenmetern sowie zielstrebigen Aktionen von Fabian Böhm, Jiri Vitek und Kristoffer Moen im Rückraum noch eine akzeptable 27:32-Niederlage zum Erfahrung sammeln.

"Unser Ziel war es, hier nicht unterzugehen", sagte HaDe Schmitz. Das Vorhaben allerdings schien schon in der Anfangsphase zum Scheitern verurteilt, als die Hanseaten den Aufsteiger mit ihrer 5:1-Deckung auf dem falschen Fuß erwischten. "Wir haben den Fehler gemacht und wollten die Sache spielerisch lösen." In der frühen Auszeit (8.) habe der Löwen-Coach appelliert, nach der Übergabe den Zweikampf zu suchen, Druck zu machen und auch mal aus der Halbdistanz zu werfen. Mit diesen kämpferischen Mitteln habe seine Mannschaft die Partie dann offen gestaltet.

Achtbares Resultat war viel wert

Mit Blick auf die nächste Aufgabe war das achtbare Resultat in der mit 9193 Zuschauern bestens gefüllten o2-World sehr viel wert. Aufgrund der Steigerung nach der verschlafenen Anfangsphase besteht kein Bedarf, etwas aufzuarbeiten. HaDe Schmitz kann sich ganz auf die Vorbereitung auf das Heimspiel am Sonntag in der Klingenhalle gegen die MT Melsungen konzentrieren. "Beim Blick auf die Ergebnisse wird deutlich, dass wir nur auf uns schauen und alle Heimspiele gewinnen müssen."

Am Mittwoch setzte der VfL Gummersbach seine Siegesserie in Lemgo fort (34:32). Zudem überraschte der TSV Hannover-Burgdorf mit einem 31:26-Auswärtssieg gegen den TV Großwallstadt. Zwei Pluspunkte beträgt damit wieder der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Was bleibt, ist der Trost, dass auf die direkten Konkurrenten auch noch der schwere Gang im hohen Norden bevorsteht.

(RP)
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