Bergischer HC Abschied von der Förde

Bergischer HC · Vor seinem Wechsel zum Bergischen HC könnte Viktor Szilágyi die Zeit in Flensburg mit dem Gewinn des "Europapokals der Pokalsieger" krönen. Indes hofft der Österreicher, dass sein neuer Club den Klassenerhalt schafft.

 Obwohl Viktor Szilàgyi die beiden vergangenen Jahr in Glücksburg in Strandnähe gewohnt hat, hat er mit seiner Familie nur selten die Vorzüge der Flensburger Förde genossen. Nun zieht den 33-jährigen mit seiner Lebensgefährtin Nora sowie den Söhnen Ben (5) und Levi (neun Monate) ins Bergische Land.

Obwohl Viktor Szilàgyi die beiden vergangenen Jahr in Glücksburg in Strandnähe gewohnt hat, hat er mit seiner Familie nur selten die Vorzüge der Flensburger Förde genossen. Nun zieht den 33-jährigen mit seiner Lebensgefährtin Nora sowie den Söhnen Ben (5) und Levi (neun Monate) ins Bergische Land.

Foto: Radtke

Viktor Szilágyi hat bei der SG Flensburg-Handewitt noch eine Mission zu erfüllen. Jedem Club, für den der Österreicher in den vergangenen zwölf Erstliga-Jahren gespielt hat, hat er eine Trophäe als Abschiedsgeschenk hinterlassen. Bislang hat der 33-Jährige jedoch nichts in der Hand, obwohl die Norddeutschen eine erfolgreiche Handball-Saison hinter sich gebracht haben. Die Vize-Meisterschaft hinter dem THW Kiel ist so gut wie sicher, für die Niederlage im Finale des DHB-Pokals haben Szilágyi und Co. lediglich viel Lob erhalten. Am Freitag bietet sich die dritte Chance. In der heimischen Campushalle können sich die Flensburger den "Europapokal der Pokalsieger" sichern. Die Ausgangslage ist gut nach dem 34:33-Hinspielsieg beim VfL Gummersbach. "Ich würde mich freuen, wenn's klappen würde."

Dabei hatten in der Hinrunde die Zeichen noch gar nicht auf Abschied gestanden. Obwohl Viktor Szilágyi den Saisonauftakt aufgrund einer Ellenbogen-Verletzung verpasst hatte, verliefen im Oktober die ersten Gespräche über eine Vertragsverlängerung durchweg positiv. Die Kontakte zu anderen Clubs hielt der Mittelmann nur pro forma aufrecht — unter anderem zum Bergischen HC. Als die SG-Führung im Februar signalisierte, dass sie Szilágyi aus finanziellen Gründen die Freigabe erteilen müsse, wurden die Gespräche mit dem BHC immer konkreter. Die guten Kontakte von Ha De Schmitz zu dem zweifachen Familienvater aus gemeinsamen Zeiten bei TuSEM Essen zahlten sich schließlich aus.

"Als ich noch in Gummersbach gespielt habe und Kenneth Klev während der Saison zum Bergischen HC gewechselt ist, habe ich aus der Nähe sehen können, dass es sich um einen gesunden Verein mit einer großen Perspektive handelt." Gleichen Eindruck hatte Viktor Szilágyi immer noch, als er in dieser Saison mit der SG Flensburg-Handewitt in der Unihalle antreten musste. "Wir hatten Respekt. Der BHC hat in der Hinrunde richtig gut gespielt und war mit einer Souveränität aufgetreten, die für einen Aufsteiger untypisch war." Im Rückspiel vor einer Woche jedoch musste der brillant aufspielende Regisseur im Aufeinandertreffen mit seinen künftigen Teamkollegen registrieren, dass davon nichts mehr zu erkennen war (20:37). "Die Niederlage zuvor gegen Eintracht Hildesheim hat Wirkung gezeigt und viel Selbstbewusstsein gekostet."

Mehrere Wochen hat sich Viktor Szilágyi Gedanken gemacht, ob er auch im Fall des Abstiegs ins Bergische Land wechseln würde. "Ich habe mich dafür entschieden, weil ich überzeugt bin, dass die Aussicht, sofort wieder zurückzukehren, kein Rückschritt bedeuten würde. Die Zweite Liga wäre eine Herausforderung, die ebenfalls interessant ist." An der Person des mittlerweile beurlaubten Ha De Schmitz war der Vertrag im Übrigen nicht gebunden. "Die Erfahrung zeigt schließlich, dass im Handball-Geschäft viel passieren kann." Viktor Szilágyi hat es 2008 schon einmal selbst erlebt, als er beim VfL Gummersbach mit Alfred Gislasson verhandelt hat, dieser dann aber plötzlich Trainer beim THW Kiel wurde.

Für die letzten Spiele des Bergischen HC in dieser Saison drückt Szilágyi die Daumen, damit es in der Ersten Liga weitergeht. Erst recht nach dem jüngsten 28:25-Erfolg im Kellerduell gegen den TV Hüttenberg. Der Klassenerhalt würde ihm den Abschied von der Förde erleichtern. Mindestens zwei Jahre will der Routinier noch professionell Handball spielen. "Ich habe nach wie vor große Lust und gehe mit Spaß zum Training." Und vor allem fühlt er sich fit genug. "Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass ich anfällig für Verletzung sei." Dafür sorge wohl die Schiene, die er seit seinem Kreuzbandriss mit einem langwierigen Heilungsprozess trägt. "Das war allerdings auch die einzige schwere Verletzung", betont Szilágyi.

(RP)
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