Basketball Bastian Brangs ist der BG Solingen nach dem Abstieg treu geblieben – als Einziger.

Basketball · Zum ersten Mal seit Jahren war Bastian Brangs im vergangenen Sommer ratlos, als es um seine sportliche Zukunft ging. Alle Mannschaftskameraden bei der BG Solingen hatten dem Verein nach dem Abstieg aus der 2. Regionalliga den Rücken gekehrt. "Ich war immer gerne bei der BG, aber ich wollte auch ambitioniert weiter spielen", erklärt Brangs. "Deshalb habe ich schwer überlegt, ob ich nach Velbert gehe, um weiter höherklassig anzutreten." Letztlich entschied sich der Solinger, seiner BG treuzubleiben. Christoph Venderbosch hat ihn überzeugt.

 Bastian Brangs (M.) beherrscht beim Basketball-Landesligisten BG Solingen das Geschehen unter den Körben.

Bastian Brangs (M.) beherrscht beim Basketball-Landesligisten BG Solingen das Geschehen unter den Körben.

Foto: Stephan Köhlen

Nach der Saison 2010/11 lag die BG Solingen sportlich am Boden. Unter der Leitung von Stefan Mikulski stieg die Truppe ab. "Die ersten Aufbrucherscheinungen waren schon während der Rückrunde zu erkennen. Es war klar, dass diverse Leute den Verein verlassen werden", sagt Bastian Brangs. "Stefan Mikulski hat hervorragendes Training gemacht, aber die Beteiligung ist immer schlecht gewesen." Einige seien mit der Basketball-Philosophie des ambitionierten Trainers nicht klargekommen und haben sich nichts mehr sagen lassen. Manfred Heck hat also im Sommer einen Scherbenhaufen übernommen und sich schnell entschlossen, sogar aus der Oberliga zurückzuziehen und in der Landesliga anzutreten. Der neue Coach wollte Brangs von Anfang an halten.

"Aber ich wusste es nicht. Mit mir als einzigem erfahrenen Spieler und vielen Jugendlichen hätte es auch in der Landesliga nicht gereicht", meint der Basketballer. Die Überzeugungsarbeit leistete am Ende nicht nur Manfred Heck. "Ausschlaggebend war Christoph Venderbosch. Er hat mich überredet, hier weiter zu machen", sagt Bastian Brangs. "Mit ihm und damals noch mit Daniel Dillmann im Kader war mir klar, dass wir gut mitspielen werden." Dass es direkt hervorragend läuft und die BG in der Winterpause auf dem ersten Platz steht, hat sich der 33-Jährige aber nicht ausgerechnet. "Maik Walosch hat mich von den jungen Spielern sehr positiv überrascht. Außerdem konnte niemand ahnen, dass sich der Kader noch so gut entwickelt."

Spätestens nachdem Berat Aksangur und Joe Tiet vom Wald-Merscheider TV zur BG gewechselt sind und mit Sidney Venderbosch auch noch Christophs Bruder zur Mannschaft gehört, ist die Mannschaft zum Aufstiegsfavoriten avanciert. "Wenn Manfred das geahnt hätte, hätte er sicher nicht aus der Oberliga zurückgezogen", sagt Brangs, der den Sprung nun auch schaffen möchte. "Aber dafür müssen wir Erster werden." Brangs bezieht seine Motivation aus solchen Situationen oder den knappen Spielen, die BG in den vergangenen Monaten alle gewonnen hat.

"Spaß haben und gewinnen"

"Große sportliche Ziele habe ich ja nicht mehr. Ich will nur so lange wie möglich, oben mitspielen, Spaß haben und gewinnen." Ein Leben ganz ohne Basketball kann sich der Familienvater kaum vorstellen. "Wenn wir in den Ferien vier Wochen nicht trainieren, fällt mir zu Hause die Decke auf den Kopf. Ganz aufhören werde ich wohl nie."

(trd)
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