Handball Bascharage fordert Gräfrath nur wenig

Solingen · Die Drittliga-Handballerinnen starten mit dem souveränen 36:27-Heimsieg über das luxemburgische Team Roude Leiw Bascharage perfekt ins neue Jahr.

Torhüterin Weena Ghosh schrie in der zweiten Halbzeit mehrfach von hinten: "Spielt was Schönes!" Es war der Wunsch vermutlich aller Anwesenden, die Schlussminuten ein wenig interessanter zu gestalten. Doch die Vorderleute ließen sich von der Aufforderung kaum inspirieren, die Handballerinnen des HSV Gräfrath spulten ihr Pensum trocken herunter. Und doch bleibt festzustellen, dass sich der ambitionierte Drittligist im neuen Jahr einiges vorgenommen hat. Dies bekamen gleich zum Auftakt die Roude Leiw Bascharage zu spüren, die mit 36:27 (17:13) relativ kompromisslos auf die rund dreistündige Heimfahrt geschickt wurden.

"Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel bis zum Schluss sehr ernst genommen haben. Gerade im körperlichen Bereich haben wir heute sehen können, dass wir voll auf der Höhe sind." Trainer Rene Baude war zufrieden mit dem Auftritt, der Sieg sei zu Beginn der Rückrunde enorm wichtig. Außerdem habe man schon einige Dinge ausprobieren können im Hinblick auf das anstehende bergische Derby am kommenden Wochenende in Wuppertal gegen den TV Beyeröhde.

Gleich zu Beginn nahmen die Gräfratherinnen das Heft in die Hand. Nach dem üblichen Abtasten (9. / 5:5) erzielten die Solingerinnen sechs Tore in Serie. Doch das so effektive Spiel konnte sich nicht fortsetzen, und die Luxemburgerinnen kamen wieder näher heran. Praktisch mit dem Pausenpfiff gab es noch einmal einen Aha-Effekt in Person der starken Marieke Köhler. Die Gäste-Torhüterin Kristina Smoljo war zu weit vor ihrem eigenen Kasten und Köhler versenkte den Ball fast vom eigenen Neun-Meter-Kreis im gegnerischen Tor.

Nach dem Seitenwechsel musste man wieder kurzzeitig Sorge haben. Der gewohnte Schlendrian hielt Einzug, Bascharage verkürzte bis zum 17:18. Eine vielleicht mit entscheidende Szene ereignete sich nach knapp sieben gespielten Minuten, als Kim Spiecker im Mittelfeld von Judit Ferencz einen versehentlichen Gesichtstreffer einstecken musste. Die bis dahin fünffach erfolgreiche Rückraumspielerin sah folgerichtig die Rote Karte, was dem HSV definitiv half. Über 28:23 setzte sich der Favorit bis auf 33:25 ab, die Entscheidung war gefallen. Baude wechselte noch einmal Lena Beckers im Rückraum und Madeleine Hoffmann auf Linksaußen ein. Beide Spielerinnen konnten sich auch in die Torschützenliste eintragen.

Die besten HSV-Spielerinnen waren Weena Ghosh zwischen den Pfosten sowie Marieke Köhler. Neben einer souveränen Abwehrleistung steuerte die ehemalige Bundesliga-Spielerin acht Treffer zum Sieg bei. "Sie hat ihre Sache hervorragend gemacht und vor allem in der Zweiten Welle als gute Organisatorin geglänzt", meinte Baude, den die zahlreichen verfrühten Abschlüsse nicht sonderlich störten. Genau die aber sollte sich die Mannschaft im anstehenden Bergischen Gipfel nicht erlauben.

(lhep)
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