Handball Ausnahme-Situation

Erinnerungen werden wach: Beim TV Kirchzell hatte der Bergische HC Ende Oktober seine Erfolgsserie von 21:1 Punkten in Serie gestartet. Das zu wiederholen, wird schwer. Denn die Verletzungssorgen werden immer größer. Nun droht auch der Ausfall von Sebastian Aschenbroich.

Norbert Gregorz geht normalerweise an der Seitenlinie in die Hocke, wenn er den Bergischen HC in der 2. Handball-Bundesliga als Trainer betreut. Meist mit ernstem Blick und fast immer den Kopf in die Hand gestützt verfolgt er das Spiel seiner Mannschaft. In der jüngsten Begegnung gegen den TV Hüttenberg war der Coach nur selten an seinem Stammplatz zwischen Mannschaftsbank und Zeitnehmertisch zu finden. Gregorz war viel unterwegs, wurde des Öfteren laut und arbeitete intensiv mit den Armen.

Eine Ausnahme-Situation an der Seitenlinie als Folge des wenig überzeugenden Auftritts seiner Mannschaft, die Norbert Gregorz so erklärt: „Ich wollte die Jungs aufwecken. Ich hatte das Gefühl, sie würden im Angriff zwischenzeitlich in Lethargie verfallen.“ Leider habe es nicht viel geholfen. Der BHC verlor nach Willstätt auch das zweite Spitzenspiel in der Klingenhalle – dieses Mal gegen den neuen Tabellendritten TV Hüttenberg (24:28). „Es war die Summe einiger Komponenten, die uns den Erfolg gekostet haben.“

Das Spiel in Überzahl zum Beispiel („zu hektisch und ungeduldig“) oder die Zahl der Paraden von Stefan Nippes und Igor Tchoumak. Der 42-Jährige Olympiasieger bekam immerhin sechs Bälle zu packen, Nippes hielt lediglich einen freien Wurf von Michael Stock. „Das bekommt dann auch eine gute Abwehr nicht kompensiert.“ Nicht zu vergessen seien die vier Bälle, die schon im Netz gezappelt hatten, aber nicht als Tor gewertet wurden. „Das waren unglückliche Pfiffe – aber die hat es auch auf der anderen Seite gegeben und haben keineswegs das Spiel entschieden.“ So suchte Norbert Gregorz keine Schuld bei den Schiedsrichtern.

Zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde hatte der Bergische HC im Übrigen zwei Pluspunkte weniger auf seinem Konto und war noch irgendwo im Tabellenmittelfeld zu finden. Beim TV Kirchzell (32:27) – dem morgigen Gegner in der Bayerhalle – hatte der Fusionsklub Ende Oktober seine Erfolgsserie von 21:1 Punkten in Folge begonnen. „Vielleicht gelingt uns das ja auch in der Rückrunde. Wenn wir am kommenden Freitag gegen Dormagen gespielt haben, haben wir schließlich gegen alle Top-Teams der Zweiten Liga hinter uns.“

Vierter Ausfall im linken Rückraum

Bei allem Optimismus gibt sich Norbert Gregorz allerdings auch vorsichtig – der Grund: die Verletzungssorgen, die in dieser Woche nicht weniger geworden sind. Keeper Ivan Zoubkoff wird noch drei weitere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Zudem steht hinter dem Einsatz von Sebastian Aschenbroich, der seit mehreren Wochen immer wieder das Bett hüten muss, ein großes Fragezeichen. Nach Elvir Selmanovic und Fabian Düllberg sowie dem Langzeitverletzten Sven Hertzberg wäre das der vierte Ausfall im linken Rückraum.

(RP)
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