Fußball Angeschlagenen Boxer bekämpfen

Das Lokalderby der Fußball-Bezirksliga hat nicht nur aufgrund des aktuellen Tabellenstandes seinen besonderen Reiz. Der VfB Solingen hatte bekanntlich dem BSC Aufderhöhe in der Sommerpause drei seiner besten Akteure weggeschnappt.

Mit dem VfB Solingen und dem BSC Aufderhöhe treffen am kommenden Sonntag die großen Verlierer dieser noch jungen Saison in der Fußball-Bezirksliga aufeinander. Die BSC-Kicker sind die einzigen, die noch keinen Sieg bejubeln durften und damit zwar völlig unerwartet, aber zu Recht auf dem letzten Platz der Rangliste stehen. Und der VfB hatte sich Großes vorgenommen und offen vom Aufstieg gesprochen, aber schon zwei Niederlagen kassiert.

"Einige müssen sich fragen, ob sie nicht noch ein bisschen mehr geben können", polterte VfB-Spielertrainer Denis Kampl nach der jüngsten Pleite in Berghausen (1:2). Ob er unter der Woche in zahlreichen Gesprächen seinen Spielern wirkungsvoll den Kopf waschen konnte, wird sich am Sonntag zeigen. Bis in die Haarspitzen werden allerdings die Aufderhöher motiviert sein. Sie sind sauer auf sich, weil sie in den ersten drei Spielen so bitter enttäuscht haben. Das wollen sie wiedergutmachen — auch, um ihrem Trainer Michael Sagorski zu zeigen, dass er auf seine Jungs bauen kann.

Besonders reizvoll wird dieses Derby (15 Uhr, Sportplatz Brabant) deshalb, weil der VfB dem BSC in der Sommerpause drei seiner besten Akteure weggeschnappt hat. Zwar wird Daniel Kunze aufgrund einer Rotsperre nicht auflaufen können, doch sein Bruder Benni darf sich auf erhebliche Gegenwehr gefasst machen. Benni Kunze war in der vergangenen Saison neben Daniel Redmer der herausragende Torjäger auf Seiten des BSC Aufderhöhe.

Dass dieses Traumduo gesprengt worden ist, trägt nicht unerheblich zu dem schlechtesten BSC-Saisonstart seit Jahren bei. Der dritte, der den BSC Richtung VfB verlassen hatte, ist Daniel Lammich. Vergangene Saison war der Mittelfeldakteur noch Spielertrainer an der Höher Heide gewesen, bei den Waldern beschränkt er sich nur noch aufs Kicken. Allerdings ist auch ihm, wie so vielen anderen VfB-Leistungsträgern, in dieser Saison noch nicht der Durchbruch gelungen. Am Sonntag wäre dazu eine gute Gelegenheit. Zumal der BSC nach wie vor stark gebeutelt sein dürfte von der deprimierenden 2:4-Niederlage gegen den SSC 95/98 am vorigen Sonntag. "Aber angeschlagene Boxer sind am gefährlichsten, das weiß man ja", mahnt Denis Kampl. Für ihn zählt aber nur eines: ein Sieg.

(RP)
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