Handball Angefressener Trainer

Die Dohren Wild Farmers haben die Alligators eiskalt erwischt. Überraschend unterlagen die Solinger Baseballer im zweiten Spiel 0:2 gegen den Bundesliga-Aufsteiger, nachdem sie die erste Partie 13:2 gewonnen hatten.

Andy Fleischacker wirkt unentspannt, wenn er von den Spielen bei den Dohren Wild Farmers spricht. Der Coach ist angefressen, weil es die Solingen Alligators zum zweiten Mal binnen einer Woche verpasst haben, während einer gesamten Partie zumindest einen Punkt zu erzielen. "Wir schlagen in den entscheidenden Situationen zu schwach", sagt Fleischacker. "Daran müssen wir etwas ändern, sonst können wir die Meisterschaft in der Bundesliga Nord abhaken."

Den ersten Platz haben die Alligators in den vergangenen Jahren stets beinahe mühelos geholt. In dieser Saison verfügen jedoch viele Teams über gute Werfer im zweiten Spiel. In diesem dürfen bekanntlich Importspieler eingesetzt werden – ein Luxus, den sich viele Clubs erlauben. Nach der verschmerzbaren 0:2-Niederlage in der zweiten Partie des Prestigeduells gegen die Paderborn Untouchables verloren die Alligators erneut 0:2. Wie gegen Daniel Meier vorige Woche gelang der Mannschaft auch gegen Dohrens Werfer Vincent De Coito kein entscheidender Treffer.

Die beste Möglichkeit verpassten Julian Steinberg und Kim Eberhardt im zweiten Abschnitt. Mit Läufern auf der zweiten und dritten Base gelang es Steinberg bei einem Aus nicht, einen kurzen Ball zu legen, der vermutlich die Führung eingebracht hätte. Er ging genauso wie Eberhardt mit einem Strike-out zurück auf die Bank. Fleischacker reagierte sauer – obwohl die beiden Spieler nicht zu den Punktegaranten im Team gehören: "Sie sind in der Aufstellung und müssen daher in der Lage sein, in wichtigen Situationen durchzukommen".

Die Kritik des Trainers richtete sich nicht nur an Steinberg und Eberhardt. Sie vergaben lediglich die größte Alligators-Chance. Insgesamt gelangen den Gästen im zweiten Spiel nur vier Treffer. Viel zu wenig, um erfolgreich zu sein. Auf der anderen Seite hatten die Wild Farmers erwartungsgemäß ähnlich große Probleme. Die Gastgeber schlugen aus ihren wenigen Möglichkeiten mehr Kapital. Sie punkteten ein Mal gegen Alligators-Pitcher Josh Rickards im sechsten Durchgang und erzielten durch Tyson Jaquez einen Homerun gegen André Hughes, der Rickards auf dem Wurfhügel abgelöst hatte. Das reichte zum großen Jubel.

Keine Mühe hatten die Solinger im ersten Spiel. Als klarer Favorit hatte die Mannschaft gegen die schwächeren Dohrener Werfer keine Probleme. Bereits nach sieben Durchgängen war die Partie entschieden. Dominik Wulf, Evan Porter und Nils Hartkopf schlugen Homeruns bei insgesamt 16 Treffern für die Alligators. "Wir haben unsere beste Offensivleistung des Jahres geboten, um dann im zweiten umkämpften Spiel keine Chance zu nutzen", hadert Fleischacker. Woran es liegt, weiß der Coach noch nicht. "Vielleicht ist es ein mentales Problem, vielleicht wollen sie zu viel." Fleischacker sei noch nicht fertig mit seiner Analyse.

(RP)
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