Als die Kräfte schwanden

des tages Dicht vor einer Sensation stand Basketball-Oberligist BG Solingen in der ersten Runde des WBV-Pokals. Weil in der Verlängerung die Kräfte nicht mehr reichten, fuhr die BG Dorsten als Sieger nach Hause.

Frank Gellhorn ärgerte sich über diese unsinnige Basketball-Regel, als er sich wieder einmal am Zonenrand aufstellte. „Wer hat das ständige Freiwürfe werfen eigentlich eingeführt ?“, lautete die rhetorische Frage des Centers der BG Solingen. Wohlwissend, dass den Schiedsrichtern in der zerfahrenen Schlussphase nichts anders übrig blieb, als die zahlreichen taktischen Fouls der Dorstener konsequent zu ahnden.

Der Basketball-Oberligist schnupperte in der ersten Runde des WBV-Pokals an einer Sensation. Ohne Respekt waren die Solinger gegen den Absteiger aus der 1. Regionalliga angetreten, und sie hatten gleich in den ersten Minuten angedeutet, dass es kein Spaziergang für die BG Dorsten werden sollte. Nach nur vier Minuten führte der Außenseiter mit 13:3. Die Führung – meist hatte das Team von Trainer Joachim Wein mit sieben Punkten die Nase vorne – hatte bis zur Schlussminute Bestand.

Nur einmal waren die Dorstener in Front gegangen, als ihnen nach dem 58:61 neun Punkte in Serie gelangen, indem sie die Fehler im Solinger Spielaufbau konsequent bestraften. Die Sirene zum Ende des dritten Viertels bewahrte den Oberligisten davor, deutlicher in Rückstand zu geraten. Joe Tiet gelang per Drei-Punkte-Wurf noch der Ausgleich zum 67:67. Tiet war es auch, der als Aufbauspieler sicher den Ball nach vorne brachte und sich von den Regionalliga-erfahrenen Verteidigern nicht aus der Ruhe bringen ließ. Eine Leistung, die für die am kommenden Sonntag beginnende Saison hoffen lässt.

Noch gut zwei Minuten waren zu spielen, als die Dorstener beim 71:77-Rückstand zum ersten Mal taktisch foulten, um Zeit für die Aufholjagd zu gewinnen. Anfangs ging das Konzept nicht auf, weil Joe Tiet und Dominik Senger drei von vier Versuchen von der Freiwurflinie verwerteten (80:75). In der letzten Minuten aber scheiterte erst Mattheus Kondraciewicz, dann Timo Krause – eine Sekunde vor Ende der regulären Spielzeit, als er beim 80:80 nur einen Freiwurf hätte verwandeln müssen.

85:84 – die letzte Führung

In der fünfminütigen Verlängerung mussten die Solinger ihrem hohen Tempo und ihrer engagierten Verteidigung Tribut zollen. Es fehlte die Kraft, um die Dorstener Verteidigung noch einmal so durcheinander zu wirbeln wie in den vier Vierteln zuvor. Joe Tiets Punkte zum 85:84 bedeuteten die letzten Führung im Spiel. Anschließend stibitzte der Regionalligist die Bälle und kam über Tempogegenstöße zu einfachen Punkten. Und ganz im Gegensatz zu den Gastgebern verwandelten die Dorstener die aus taktischen Fouls resultierenden Freiwürfe eiskalt.

(RP)
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