Baseball Alligators mit einem Bein im Finale

Drei Tage warteten die Alligators und ihre Anhänger vergeblich auf ein umkämpftes Europacup-Spiel. Gestern war es soweit. Im Duell der ungeschlagenen Teams setzten sich die Solinger Baseballer knapp mit 3:1 gegen die Therwil Flyers durch. Der Sieg könnte nicht nur für das Erreichen des Finales wichtig sein. Der Erfolg würde in einem möglichen Endspiel gegen die Schweizer bereits für die Alligators zählen, so dass Therwil zum Sieg des Turniers noch zwei gewonnene Partien gegen das Team von Trainer Andy Fleischacker benötigt.

Vorher jedoch müssen die Solinger MGPU-SYOS # 42 aus Moskau besiegen. Die würden mit einem Erfolg heute Abend auf 4:1-Siege gleichziehen und so ebenfalls noch Chancen auf das Erreichen des Finales haben. "Ich will gar nicht ausrechnen, wie hoch wir verlieren dürfen, um trotzdem im Endspiel zu stehen", sagt Andy Fleischacker. "Wir wollen es einfach gestalten, indem wir gewinnen." Die Aussichten sind nach der gestrigen Partie gut. Mit den Therwil Flyers schlugen die Solinger das Team, das die Russen schon am Mittwoch besiegt hatte.

Erstmals in dieser Woche bot eine Mannschaft Dominik Wulf und Co. Gegenwehr. Chris Blackbee stand für Therwil auf dem Wurfhügel und kassierte in neun Durchgängen nur fünf Gegentreffer. Gleich der erste war äußerst umstritten. Patrick Kanthak hatte bei zwei Aus fast zur gleichen Zeit die erste Base erreicht, als der Ball im Handschuh des schweizerischen Infielders war. Der zweite Durchgang ging also weiter. Das nutzte Robin Drache mit einem schönen Schwung zur 1:0-Führung. Diese jedoch glichen die Schweizer – angeführt von Spielertrainer J. B. Tucker – im vierten Abschnitt aus.

Im Gegenzug rächte sich die oft mangelnde Präzision Blackbees. Der Pitcher traf die Strike-Zone nicht, warf Julian Steinberg und Moritz Buttgereit ab. Der Schlag, der eine deutliche Führung für die Alligators bedeutet hätte, wurde seitens der Zuschauer zwar schmerzlich vermisst, doch ein weiterer Freilauf, diesmal für Paul Rutgers, der geduldig auf die Fehlwürfe gewartet hatte, bedeutete das 2:1 für die Alligators.

Die Führung wackelte im achten Abschnitt, als Alligators-Werfer Josh Rickards ebenfalls in Probleme geriet. Bei Läufern auf der ersten und dritten Base sicherte der US-Amerikaner das wichtige dritte Aus per Strike-out. Erst im letzten Inning gelang es Nils Hartkopf, die Begegnung für die Alligators etwas entspannter zu gestalten. Durch seinen Schlag die linke Linie hinunter gingen die Gastgeber 3:1 in Führung. Der eingewechselte Jens Cornelsen warf die Begegnung souverän zu Ende.

"Wir haben viel gute Chancen verstreichen lassen, um das Spiel früher zu entscheiden", meint Andy Fleischacker. "Trotzdem bin ich zufrieden. Für die Mannschaft war es nach den klaren Siegen nicht leicht, endlich getestet zu werden."

(RP)
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