Baseball Alligators haben ein Ass mehr im Ärmel

Solingen · Der Baseball-Bundesligist will zum ersten Mal seit 2006 wieder ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Dazu müssen die Solinger die Heidenheim Heideköpfe zwei Mal besiegen.

 Baseball-Profi Kai Gronauer nimmt immer wieder gerne die Gelegenheit wahr, in seinem Urlaub für seinen Heimatverein aufzulaufen. Zuletzt griff der 26-Jährige vor zwei Jahren am Weyersberg im Rahmen des Europacup-Qualifiers zum Schläger.

Baseball-Profi Kai Gronauer nimmt immer wieder gerne die Gelegenheit wahr, in seinem Urlaub für seinen Heimatverein aufzulaufen. Zuletzt griff der 26-Jährige vor zwei Jahren am Weyersberg im Rahmen des Europacup-Qualifiers zum Schläger.

Foto: Eisenhuth

2009 waren die Solingen Alligators zum letzten Mal in einer solch guten Ausgangssituation im Playoff-Halbfinale. Damals kehrten die Baseballer mit einem Serienstand von 1:1 aus Heidenheim zurück und hatten in den drei folgenden Heimspielen die Chance auf den Einzug in die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft. Die Alligators scheiterten knapp im fünften und entscheidenden Spiel. Zufällig heißt der Gegner in dieser Saison erneut Heidenheim Heideköpfe, doch diesmal will die Mannschaft für ein anderes Ergebnis sorgen. Trainer Norman Eberhardt würde die Serie am liebsten schon am Samstag im vierten Spiel für die Alligators entscheiden.

"Ich sehe uns in der besseren Situation", sagt der Coach selbstbewusst. "Die Heidenheimer sind im dritten Spiel bereits dazu gezwungen, gegen uns zu gewinnen. Umgekehrt ist es nicht so." Eberhardts Logik liegt auf der Hand. Im vierten Spiel der Serie steht für die Alligators US-Werfer Nick Renault auf dem Wurfhügel. Der hat sich in den vergangenen Wochen so überragend präsentiert, dass die Solinger in dieser Partie klarer Favorit sind. Sollten die Heidenheimer also das recht offene dritte Spiel verlieren, sind die Alligators im vierten Duell klar im Vorteil. Umgedreht könnten es die Solinger mit einem Sieg im vierten Spiel immer in eine fünfte und entscheidende Partie schaffen.

Doch nicht nur Nick Renault ist der große Trumpf in Eberhardts Rechnung. Seit dieser Woche hat der Coach noch ein Ass mehr im Ärmel. Kai Gronauer befindet sich auf Heimaturlaub in Solingen und ist sich nicht zu schade, für seine Alligators zu spielen. Der Profi in Diensten der New York Mets wird die Mannschaft vor allem offensiv verstärken. "Entweder er spielt für Robin Drache oder für Sascha Steffens", erläutert Norman Eberhardt. Als Catcher wird Kai Gronauer jedoch nicht auflaufen. "Julian Steinberg und David Selsemeyer haben die Heidenheimer in den ersten beiden Spielen bei nur vier Punkten gehalten. Sie kennen den gegnerischen Kader. Deshalb besteht kein Handlungsbedarf." Erst in einem möglichen fünften Duell käme Gronauer auf seiner Stammposition zum Einsatz. Dann würde Theon Bourdaniotis auf dem Wurfhügel stehen. "Beide haben im Training zusammen gearbeitet."

Eberhardt ist im Übrigen davon überzeugt, dass die Alligators im fünften Spiel mit Bourdaniotis einen Vorteil haben würden: "Die Heidenheimer haben nicht mehr so viel aufzubieten." Darauf ankommen lassen will es der Trainer freilich nicht. Ein Sieg in vier Spielen ist möglich, wenn André Hughes seine Leistung des vorigen Wochenendes bestätigt. Der Pitcher des dritten Spiels hat im Auftaktmatch lediglich drei Punkte zugelassen. "Es liegt an unserer Offensive, ihn besser zu unterstützen als zuletzt." Mit Gronauer in der Aufstellung wird es für die Heideköpfe natürlich noch schwieriger, schadlos an den Alligators-Schlagleuten vorbeizukommen.

"Trotzdem dürfen wir nie vergessen, dass in einer solch umkämpften Serie Kleinigkeiten entscheiden", mahnt Eberhardt. "Ein schlechter Wurf oder ein mächtiger Schwung können am Ende den Unterschied machen." Insofern ist die Serie kaum mit der im Viertelfinale gegen die Haar Disciples zu vergleichen. Die Heideköpfe verfügen über die Mittel, die Alligators zu schlagen. Gegen die Disciples hätten sich die Solinger schon selbst schlagen müssen.

(trd)
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