Baseball Alligators gelingt seltener Trickspielzug

Baseball · Mühelos gewannen die Alligators die erste Bundesliga-Partie bei den Dohren Wild Farmers mit 13:1. Doch das zweite Duell stand bis zum Ende auf des Messers Schneide. Die Solinger Baseballer gewannen trotzdem 5:3, weil sie die kleinen Dinge richtig gemacht haben.

Norman Eberhardt hatte geahnt, dass es bei den Dohren Wild Farmers eng werden könnte. Das Feld bietet aufgrund der äußeren Umstände ein paar Heimvorteile, die den Niedersachsen bereits gegen die Dortmund Wanderers und die Bonn Capitals zum Sieg verholfen hatten. Als Jeffrey Rustico im siebten Durchgang einen Homerun gegen Alligators-Werfer Shelby Robertson erzielte und die zweite Partie ausglich, mussten die Solinger beweisen, dass sie unter Druck bestehen können. Zur Freude des Trainers spielte seine Mannschaft den einfachen Baseball, den er seit Saisonbeginn fordert, um die Punkte zum Sieg herauszuholen.

Der eingewechselte Timo Trampert begann den achten Durchgang mit einem Treffer. Julian Steinberg täuschte einen Bunt an, schien den Schläger also nur über die Platte zu halten, um den Ball abtropfen zu lassen. "Dohren hat die Bunts aber sehr aggressiv und gut verteidigt", erläutert Norman Eberhardt. "Deshalb haben wir den Trickspielzug probiert." Steinberg zog die Keule also zurück, als die Dohrener bereits Richtung Home Plate sprinteten, um den Ball möglichst schnell aufzunehmen. Anstatt den Pitch passieren zu lassen, schwang Steinberg schnell auf den Ball und legte somit einen in der Bundesliga seltenen "Slash Bunt" hin. Der mutige Spielzug funktionierte. Sowohl Trampert an der zweiten als auch Steinberg an der ersten Base waren sicher.

Karsten Schäfer brachte die beiden Läufer mit einem traditionellen Bunt jeweils eine Base weiter, und Travis Bass brachte den Ball ins Spiel und provozierte so einen Fehler der Gastgeber, der das 4:3 für die Alligators bedeutete. Im neunten Abschnitt legte Timo Trampert einen weiten Flugball bei geladenen Bases nach und brachte damit Dominik Wulf nach Hause. Die erfolgreiche Schlussphase stimmte Norman Eberhardt sehr optimistisch: "Offensiv habe ich diesmal nicht viel zu bemängeln. Wir haben uns nur beim Umlaufen der Bases zu viele Fehler erlaubt." Oft sind die Alligators in unnötige Aus gerannt – vielleicht auch, weil sie hin und wieder zu viel wollten.

In beiden Partien sprangen erneut Homeruns heraus. Branden Roper-Hubbert und Robin Drache schlugen den Ball zu Beginn der zweiten Partie über den Zaun. Travis Bass gelang im ersten Duell sogar ein Grand-Slam-Homerun, also der ultimative Schlag bei geladenen Bases. Überhaupt hatten die Alligators in der Auftaktpartie gar keine Probleme. André Hughes dominierte die Dohrener Schlagleute nach Belieben, und am Schlag führten die Solinger nach drei Abschnitten schon 7:0. Die besten Offensivkräfte des Tages waren Dominik Wulf und Moritz Buttgereit mit fünf beziehungsweise vier Treffern.

(trd)
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