Handball Abwehrverhalten Fehlanzeige

Handball · Die SG Solingen BHC II präsentierte sich im Derby der Handball-Oberliga nicht auf der Höhe. Bei der 37:40-Niederlage gegen die HG Remscheid klafften im Defensivbereich riesige Lücken.

Acht Minuten vor dem Abpfiff verkürzte Björn Wohlgemuth aus dem linken Rückraum zum 32:34. Hoffnung kam noch einmal auf. Ein Ruck ging trotzdem nicht durch die Mannschaft der SG Solingen BHC II. "Das ist mir unerklärlich. Während des gesamten Spiels hat bei uns die Aggressivität gefehlt", urteilte Ulli Kriebel, Co-Trainer des Handball-Oberligisten.

Nur aufgrund der guten Leistung von Björn Wohlgemuth, der sechs der sieben letzten Tore erzielte, durften die Hausherren auf Zählbares hoffen. Zeitstrafen gegen ihn und kurz danach gegen Christoph Rath bedeuteten jedoch die Vorentscheidung im Bergischen Derby. Die von Thomas Zeller (8) angetriebenen Remscheider machten den Sack schließlich zu. Neben dem Linkshänder avancierte Kreisläufer Lars Henkels mit vier Toren in Halbzeit zwei ein weiterer Ex-Solinger zu einem Aktivposten. Henkels ging aus der BHC-Jugend hervor und war in der Vorsaison für die Hinze-Truppe mit einem Doppelspielrecht aktiv gewesen.

"Wenn du 40 Gegentore bekommst, kannst du kein Spiel gewinnen." Sebastian Hinze selber war nach der Partie enttäuscht, hatten er und seine Schützlinge sich nach dem ersten Saisonsieg in Hiesfeld im Aufwind gewähnt. "Das heute ist ein herber Rückschlag", sagte Hinze weiter. Gerade die Hintermannschaft – egal in welcher Formation oder mit welcher der verschiedenen Varianten – fand nie die nötige Stabilität.

Torhüterduell geht an die HGR

Bereits im Vorfeld war viel über einen möglichen Ausgang spekuliert worden. Hinze hatte im direkten Vergleich die Schlussmänner beider Mannschaften als den Schlüssel angesehen. Während Christopher Seher und Marcel Baermann nur selten mit Paraden glänzen konnten, erwiesen sich die Remscheider Michael Frorath und Dominik Bischzur als die besser aufgelegten Torleute. Insbesondere in Halbzeit zwei entschärfte Bischzur, der in der Jugend der JSG Solingen-Nord groß geworden ist, einige wichtige Bälle.

Zwar agierten Wohlgemuth mit elf und Linksaußen Sven Jessusek mit sieben Toren sehr auffällig, beiden hätten aber gut und gerne fast doppelt so viele Treffer markieren können. "In den wichtigen Phasen haben sich alle Spieler versteckt. Das war viel zu lieb und zu mutlos." Alles, was Hinze selber anpackte, funktionierte. Ob aus dem Rückraum oder vom Kreis, der frühere Bundesliga-Spieler war von der Remscheider Abwehr nicht zu stoppen. Doch in den entscheidenden Momenten konnte auch Hinze nicht die wichtigen Impulse verleihen, die das Aufeinandertreffen noch einmal hätten drehen können.

(lhep)
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