Tennis Abitur statt Aufschlag
Tennis · Seit Ende der Saison in der Tennis-Niederrheinliga hat Marc Meigel kein Turnier bestritten. Mit einer langwierigen Knochenverletzung plagt sich der 23-Jährige herum, der gerne weiter für den Solinger TC spielen würde.
Das Angebot an Weltranglisten-Turnieren ist in den Sommermonaten riesig. Nur zu gerne würde Marc Meigel seine Tasche packen, um irgendwo in Europa Tennis zu spielen. Noch nicht einmal an Training ist zu denken. Stattdessen hockt der 23-Jährige zu Hause im bayrischen Grünwald und büffelt für sein Abitur, das er in einer Art Fernstudium nachholt. "So hat die Verletzung zumindest einen positiven Nebeneffekt, weil ich viel Zeit zum Lernen habe", sagt Marc Meigel. Glücklich klingt er nicht.
In seiner ersten Saison für den Solinger TC hatte Marc Meigel an Position Eins jedes seiner Einzel gewonnen. Gerne hätte der Bayer auch noch das letzte Heimspiel für die Widderter bestritten, um gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Aufstieg in die Regionalliga zu feiern. Ein Bänderriss, zugezogen Ende Juni bei einem Turnier in Rumänien, hatte allerdings einen Einsatz unmöglich gemacht. "Ich war eigentlich guter Dinge gewesen, dass ich schon bald wieder ins Turniergeschehen würde eingreifen können." Bei diversen Turnieren tauchte Meigels Name in den Meldelisten auf, dann aber rückte doch ein Anderer für ihn nach. "Weil die Ärzte anfangs gesagt hatten, es könne durchaus schnell gehen, habe ich immer wieder gemeldet."
Heute weiß Marc Meigel, dass er sich umsonst die Hoffnung gemacht hat. Neben dem Bänderriss hatte er sich ein Ödem zugezogen. "Es dauert eine Ewigkeit, bis die Flüssigkeit am Knochen komplett verschwunden ist." Von den möglichen drei bis vier Monaten der langwierigen Genesung hat der Tennisprofi erst die Hälfte hinter sich gebracht.
Saison hat viel Spaß gemacht
Der Tennisprofi klingt auch deswegen so frustriert, weil ihm die Saison beim Solinger TC so viel Spaß gemacht und neue Motivation freigesetzt hat. "So einen Zusammenhalt wie in Solingen habe ich in einer Mannschaft noch nicht erlebt." Marc Meigel findet es nur schade, dass "wir nur in der Vierten Liga gespielt haben". In Widdert sei so viel Potenzial vorhanden – mindestens für die Zweite Liga. "Mit dem gleichen Kader dürften wir auch in der kommenden Saison gute Chancen haben, um abermals um den Aufstieg mitspielen zu können." Zu gerne würde Meigel dabei mithelfen. Unter einer Bedingung: Marius Zay, Sascha Klör und Clinton Thomson müssten ebenfalls ihre Verträge verlängern.