Neue Halle am Weyersberg Solinger SPD kontert CDU-Vorstoß zu Arena

Solingen · Sozialdemokraten und Freie Demokraten wollen Vorschläge zur Bergischen Arena mitprüfen, sehen aber kaum Chancen. Harte Kritik kommt von der BfS.

 Bleibt sie oder kann sie weg? Die 1973 eröffnete Klingenhalle ist stark sanierungsbedürftig.

Bleibt sie oder kann sie weg? Die 1973 eröffnete Klingenhalle ist stark sanierungsbedürftig.

Foto: Peter Meuter

Die Sozialdemokraten im Solinger Rat stehen der CDU-Forderung, die Klingenhalle beim Bau einer neuen Arena Bergisch Land nicht abzureißen und stattdessen zu sanieren, skeptisch gegenüber. Doch parallel will die SPD das Arena-Projekt nicht schon in der ersten Planungsphase scheitern lassen, weswegen sich die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Iris Preuß-Buchholz am Freitag bereit erklärt hat, die „CDU-Vorschläge ohne Blick auf fachliche Bedenken“ im Rahmen der weiteren Schritte mitprüfen zu lassen.

Damit hat die SPD den Vorstoß der Christdemokraten, den Preuß-Buchholz in ihrer Reaktion als „sehr hilfreich“ bezeichnete, zunächst einmal politisch gekontert. Politik und Verwaltung müssten jetzt umgehend die Vorschläge und auch Fragen des CDU-Antrags in den Prüfauftrag einarbeiten, den der Stadtrat am 17. Februar beschließen solle, hieß es weiter vonseiten der Sozialdemokraten. Was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass die SPD nun ihrerseits Gefallen an einer großen Lösung im Sinne der CDU gefunden hätte.

Denn tatsächlich glauben die Sozialdemokraten nach wie vor, dass man keine „allzu großen Hoffnungen in Sachen Klingenhalle verbreiten“ sollte. Schließlich, so die SPD, müsse Solingen am Ende die Bezirksregierung von dem Millionen-Projekt überzeugen. „Und da dürften Investitionskosten und laufender Unterhalt für gleich zwei Hallen wohl Träumerei bleiben“, sagte Preuß-Buchholz.

Man wolle sich „auf die wirtschaftliche Vernunft fokussieren“. Bei Investitionen gelte es, Flickwerk zu vermeiden und stattdessen – wenn dies gehe – auf gründliche Sanierung zu setzen. Auf jeden Fall jedoch sei ein Neubau nach heutigen Kriterien überall dort besser, wo dies nicht zu einer verbesserten Nutzung führe, so Iris Preuß-Buchholz mit Blick auf die sanierungsbedürftige Klingenhalle.

Gleichzeitig betonte die SPD-Frau aber auch, „jeder konstruktive Vorschlag“ im Rahmen der Diskussion um die Arena sei „willkommen“. So lehne sich die CDU-Fraktion mit ihren Überlegungen zur Entwicklung der Stadtmitte „sehr eng an die Haltung der SPD an“. Ihre Partei, so Preuß-Buchholz, habe nämlich „von Anfang an die enormen Impulse für die Innenstadt“ unterstrichen, so dass gerade deshalb die Chancen des Projekts ernsthaft untersucht werden sollten. Iris Preuß-Buchholz: „Es ist gut für Solingen, wenn sich dafür eine große Mehrheit abzeichnet.“

Ebenfalls skeptisch beurteilte die FDP am Freitag die Klingenhallen-Vorschläge der CDU. Es stelle sich die Frage, wie es um die Wirtschaftlichkeit stehe. „Die von der CDU angegebenen Sanierungskosten sind mit sieben bis acht Millionen Euro viel zu niedrig,“ kritisierte FDP-Chef Dr. Robert Weindl, der zudem die Sinnhaftigkeit einer parallel zur Arena weiter bestehenden Klingenhalle anzweifelte. „Für Schul- und Vereinssport brauchen wir keine Halle mit 2400 Plätzen“, sagte der FDP-Vorsitzende.

Gleichwohl wollen die Liberalen einer Prüfung der CDU-Vorschläge nicht im Wege stehen. „Mit dem Grundsatzbeschluss wird ja noch kein Beschluss zur Durchführung getroffen. Am Ende muss der Rat entscheiden, welche Variante für Sport und Stadtentwicklung am besten ist und welche finanziell und wirtschaftlich tragbar ist. Wenn die CDU ihren Antrag in diesem Sinne als Ergänzung des Prüfauftrags versteht, können wir mitgehen,“ sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP, Jürgen Albermann.

Die BfS wiederum kritisierte die CDU scharf. „Die CDU legt Entwürfe vor, die 20 bis 30 Millionen Euro mehr kosten. Wo das Geld herkommen soll, bleibt die CDU schuldig“, sagte Patrick Hinck, finanzpolitischer Sprecher der BfS. Und Jan Michael Lange, Fraktionschef der BfS / ABI-Fraktion, ergänzte: „Die Solinger Politik aus CDU, SPD, Grünen und FDP bekleckert sich wieder nicht mit Ruhm. Bei einem solchen Projekt nicht ergebnisoffen einzusteigen, zeigt, wie die Parteien handeln: nicht an der Sache orientiert.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort