Solingen Sparkassen-Chef: Wer folgt Heinemann?

Solingen · "Er hinterlässt beziehungsweise übergibt ein gut bestelltes Haus, er hat einen guten Job gemacht", lobt ein Finanzexperte mit Blick auf Lothar Heinemann, Vorsitzender des Vorstandes der Stadt-Sparkasse.

 Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Lothar Heinemann hört Ende 2012 auf.

Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Lothar Heinemann hört Ende 2012 auf.

Foto: Sparkasse (Archiv)

Der hatte Anfang Mai zwar frühzeitig, gleichwohl überraschend dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse, Oberbürgermeister Norbert Feith, mitgeteilt, Ende dieses Jahres sein Dienstverhältnis zu beenden.

Heinemann zog damit eine Option seines Dienstvertrages, die ihm ein Ausscheiden mit Vollendung des 60. Lebensjahres ermöglicht — knapp zwei Jahre vor Auslaufen seines Vertrages. Der 15 Köpfe zählende Verwaltungsrat, in dem neben der Politik auch Arbeitnehmervertreter des Geldinstituts sitzen, hat die Nachfolge bislang nicht geregelt — weder in der Sitzung am 25. Juni, und auch in dem jetzt anstehenden Treffen des Verwaltungsrates am kommenden Montag, 3. September, 15 Uhr, ist keine Entscheidung zu erwarten.

Verfahren wird festgelegt

Nach Informationen unserer Zeitung wird es wohl nur eine allgemeine Aussprache geben und das Verfahren festgelegt. Das bedeutet: Entweder gibt es eine interne Lösung für den lukrativen Vorstandsposten — "der oder die Bewerber sollen eine faire Chance bekommen" — oder aber ein sogenannter "Headhunter" macht sich auf die Suche nach einem Nachfolger für Lothar Heinemann. "Beide Varianten sind möglich", heißt es.

Von daher werde jetzt nichts über das Knie gebrochen. Frühestens Ende November werde voraussichtlich eine Personalentscheidung fallen, in der Sitzung des Stadtrates am 6. Dezember soll der Personal-Vorschlag des Sparkassen-Verwaltungsrates dann abschließend entschieden werden.

Bislang ist der Sparkassen-Vorstand mit drei Personen besetzt, überdies gibt es einen "Verhinderungsvertreter". Auch die künftige quantitative Besetzung des Vorstandes des Geldinstitutes mit einer Bilanzsumme von rund 2,2 Milliarden Euro (664 Mitarbeiter) steht noch in den Sternen. Einzig DSW-Fraktionsvorsitzender Gerd Schlupp hatte vor Wochen angeregt, auf eine Wiederbesetzung des dritten Vorstandspostens zu verzichten. Das sei laut Sparkassengesetz möglich. "Dadurch lässt sich pro Jahr eine beachtliche Summe einsparen, die entweder dem städtischen Haushalt oder aber sozialen Zwecken zugute kommen könnte", sagte Schlupp. Auch darüber soll im Verwaltungsrat gesprochen werden. Findet sich dafür eine Mehrheit, wäre eine interne Besetzung des Postens des Vorstandsvorsitzenden wahrscheinlich.

Fest steht bisher nur: Lothar Heinemann scheidet zum Jahresende nach fast 45 Jahren — davon mehr als 28 im Vorstand und mehr als 15 Jahre als Vorstandsvorsitzender — aus dem Dienst aus.

(RP/rl)
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