Solingen Sparkasse kein Dukatenesel

Solingen · Die Sparkasse hat 2011 einen Jahresüberschuss von etwas mehr als 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet. 750 000 Euro sollen an die Stadt ausgeschüttet werden, überdies werden 550 000 Euro an Vereine gespendet.

Auf ein Geschäftsjahr "voller Licht und Schatten" blickt die Stadt-Sparkasse Solingen zurück. "Während das Geschäft in Solingen sehr zufriedenstellend verlief, sorgten auswärtige Faktoren, die man nicht beeinflussen konnte, für dunkle Wolken", erklärte gestern der Vorsitzende des Sparkassen-Vorstandes, Lothar Heinemann. Gleichwohl gelang es dem Kreditinstitut, Rentabilität und Jahresüberschuss trotz Belastungen in 2011 unverändert stabil zu gestalten.

Das gilt bei einem Jahresüberschuss in Höhe von etwas mehr als 3,5 Millionen Euro nicht nur für das Spenden- und Sponsoring-Engagement der Sparkasse, sondern auch für die Ausschüttung an die Stadt. 750 000 Euro stellt die Sparkasse der Stadt beziehungsweise dem Stadtrat zur Verteilung bereit. Gängige Praxis in Solingen ist es, dass dieser Betrag dann vom Verwaltungsrat der Sparkasse verteilt wird. In dem sitzen zehn Politiker und fünf Arbeitnehmervertreter.

Mit Blick auf höhere Begehrlichkeiten als die 750 000 Euro Ausschüttung erklärte Heinemann, dass man "großes Verständnis für den Kämmerer" habe. "Gleichzeitig müssen wir aber dafür sorgen, dass Politik und Verwaltung Verständnis für uns aufbringen", sagte Heinemann. Die Stadt-Sparkasse könne jedenfalls nicht die Haushaltslöcher der Stadt stopfen. "Wir können den Euro auch nur einmal ausgeben", ergänzte der Sparkassen-Chef.

Sonderbelastungen drücken Ertrag

Er ist sehr zuversichtlich, dass der Sparkassen-Verwaltungsrat "verantwortlich mit der Thematik Ausschüttung umgehen" wird. Über die 750 000 Euro hinaus, mit denen beispielsweise das Kunstmuseum oder "Tischlein Deck Dich" unterstützt werden, spendet die Sparkasse selbst noch 550 000 Euro an Vereine oder Wohlfahrtsverbände.

Rein theoretisch könnte zwar der komplette Jahresüberschuss abgegriffen werden, doch diese Möglichkeit sieht Lothar Heinemann nicht: "Wir müssen Rücklagen bilden und Vorsorge für die Eigenkapitalquote treffen. Das geht nur über Erträge", weiß der Sparkassen-Chef.

Hinzu kamen im vergangenen Jahr auch Sonderbelastungen in Höhe von rund sieben Millionen Euro, die den Ertrag schmälerten. So mussten weitere 1,2 Millionen Euro für die "Bad Bank" der WestLB aufgebracht werden – hier muss die Sparkasse noch weitere 22 Jahre einzahlen –, darüber hinaus gab es Abschreibungsbedarf auf Beteiligungen an der Landesbank Berlin und an den RWE von zusammen 5,8 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen für die Sparkasse Investitionen in Beteiligungen an der Deka-Bank und der Verbundbank der WestLB an, die Mitte des Jahres an die Landesbank Hessen-Thüringen angedockt werden soll. "Das kostet uns vier Millionen Euro, für die Deka werden wir 3,2 Millionen Euro investieren müssen", erklärt Heinemann.

(RP)
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