Solingen Sozialticket soll im November kommen

Solingen · Es ist – möglicherweise – das Ende einer gefühlt unendlichen Geschichte: Kommenden Dienstag, 19. Juli, wird der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) über die Einführung des Sozialtickets entscheiden.

Es ist — möglicherweise — das Ende einer gefühlt unendlichen Geschichte: Kommenden Dienstag, 19. Juli, wird der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) über die Einführung des Sozialtickets entscheiden.

"Die Stimmung ist gut", sagt Mario Krüger, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen im VRR, "ich gehe davon aus, dass die Entscheidung mit einer breiten Mehrheit für das Sozialticket fallen wird."

Zunächst soll das Ticket in einer rund neunmonatigen Probephase unter Beteiligung eines Wirtschaftsprüfers getestet werden und um rund die Hälfte günstiger sein als die Monatskarte für Personen, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe empfangen. Starttermin soll der 1. November dieses Jahres sein. Der Grundstein dafür jedenfalls wurde in Schlichtungsverhandlungen zwischen Vertretern von Politik und Verkehrsunternehmen in dieser Woche gelegt, die die Verkehrsunternehmen initiiert hatten, weil sie mit der Einführung des Sozialtickets empfindliche Umsatzeinbußen befürchteten.

Kommunen entscheiden

"Den Verkehrsunternehmen wurde zugesichert, dass eventuelle Zahlungsausfälle über den VRR getragen werden", berichtet Krüger. Dafür sollen nicht verausgabte Haushaltsmittel des Sozialtickets aus diesem Jahr — rund acht bis zehn Millionen Euro — in das Haushaltsjahr 2012 übertragen werden. Damit, ist Krüger überzeugt, könnten mögliche Verluste ausgeschlossen werden.

Darüber hinaus soll den am VRR beteiligten Kommunen freigestellt werden, ob sie das Sozialticket einführen wollen oder nicht. An der grundsätzlichen Ausgestaltung der Monatskarte als Ticket 1000 der Preisstufe A soll sich nichts ändern. "Wir haben damit ein attraktives Angebot für rund 1,2 Millionen Menschen geschaffen, die preiswert fahren können", meint Krüger. Allerdings: Bis klar ist, ob das Sozialticket auch in Solingen kommt, könnten noch einige Wochen vergehen. "

Die Entscheidung darüber liegt nicht bei uns, sondern bei der Stadt als Aufgabenträger", sagt Stadtwerkesprecherin Silke Rampe. "Meines Wissens hat die Stadt bis nach der Sommerpause Zeit, dies zu entscheiden." Aus Sicht der SWS jedoch sei die Einführung des rund 30 Euro teuren Tickets zum 1. November grundsätzlich machbar. "Für uns ist wichtig zu wissen, wer einen Anspruch auf dieses Ticket hat", erklärt Rampe, "dieser Nachweis soll den aktuellen Planungen nach über die Jobcenter ausgestellt werden."

Die Ergebnisse der Schlichtungsverhandlungen werden nun in einer Beschlussvorlage für den Verwaltungsrat formuliert, erklärt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik. "Konkrete Auskünfte können wir erst in der kommenden Woche geben, wenn die entsprechende Zustimmung erfolgt ist."

(RP/rl)
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